80 Jahre Bundesgewerbeschule Steyr

Prof. Rudolf Peiker LEIBESERZIEHUNG UND LEIBESÜBUNGEN AN UNSERER SCHULE Die körperlichen und charakterlichen Anforderungen, die die Absolventen der Bundcsgcwcrbcschule in ihrem Berufsleben erwarten, und die Eigenart der konzentrierten Berufsausbildung in diesen Schulen erfordern besondere Berücksichtigung der Leibeserziehung. Das Hauptziel, die gesunde, harmonisch ausgebildete, leistungsfähige, charakterlich gute und starke, gemeinschaftsbejahende Persönlichkeit, kann nur durch die Zusammenarbeit aller erreicht werden. Die Hygiene, die Unterkunftsräume, Lehrsäle und Werkstätten, der Stundenplan, die Pausen, die Körperhaltung der Schüler bedürfen der fortwährenden Aufmerksamkeit aller Lehrer. Der Gegenstand „Leibesübungen“ hat mit wöchentlich zwei Stunden wesentlichen Anteil an den Aufgaben der Leibeserziehung. Das Karussell Die Leibesübungen sichern ein hohes Mab an günstigen Wachstumsreizen, die dem Ausgleich und der Entfaltung eines gesunden und leistungsfähigen Körpers forderlich sind. Sic geben dem Schüler die notwendige körperliche und geistige Entspannung, schulen die Gewandtheit des Körpers und fördern die freie, natürliche, ungezwungene und gute 1 laltung und Bewegung, sie bringen Bewegungsfreude, Rücksichtnahme und Hilfsbereitschaft, Gemeinsam, Verantwortlichkeit und Einfügung in die Gemeinschaft, wecken den Willen zu gesunder Lebensweise und das Verständnis ihres Wertes für das spätere Leben. An der Bundesgewerbeschule in Steyr sind durch die Benützung des nahen gemeindeeigenen Turnplatzes die Möglichkeiten für Freiluftübungen, wie Leichtathletik und Kampfspiele, besonders günstig. Im neuen Turnsaal mit seinen modernsten Geräten finden die Grund- (Hindernisturnen) und Verteidigungsübungen, Spiele und Bewegungskünste in ihrer Vielgestaltigkeit als Geräteturnen, Bodenturnen, formende und Ausgleichsübungen die besten Möglichkeiten; dazu werden auch Anleitungen zu gesunder Lebensführung gegeben. In der Freizeit sind begeisterte freiwillige Übungsgemeinschaften der Schüler entstanden, wie Spicl- mannschaften im Hand- und Faustball, und jedes Jahr werden innerhalb der Schule eigene Meisterschaften durchgeführt. So ein Endkampf bedeutet immer ein grobes Ereignis mit viel Stimmenaufwand der Anhänger. Ein würdiger Abschluß der Jahresarbeit im Gegenstand Leibesübungen ist die Übergabe der Sportabzeichen an die Schüler. Stramm ausgerichtet stehen am Ende jedes Schuljahres nach der Zeugnisvertcilung Schüler vor dem Lehrkörper und ihren Kameraden, um das lang ersehnte und schwer erkämpfte Österreichische Sportabzeichen in Empfang zu nehmen. Im Juli 19.53 waren 127 von den 340 Schülern zu dekorieren, davon ein großer Teil mit dem „ÖSTA“ I. Klasse in Bronze. Nach einer kernigen Ansprache heftet der Direktor jedem einzelnen dieses sportliche Leistungsab- z^ichen an die Brust und übergibt mit Handschlag die Urkunde. Das österreichische Sport- und Turnabzeichen für 18jährige und ältere und das Jugendsportabzeichen für 16- bis 18jährige Schüler sind öffentliche Anerkennungen des Bundesministeriums für Unterricht für vollbrachte sportliche Durchschnittsleistungen 44

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