Zum 75. Todestag von Anton Bruckner

folgte er einer Einladung in die Biblioteca Central in Barcelona, in deren Exlibris- Sammlung zahlreiche Coßmann-Stiche ge- hütet werden. Die Rückreise führte ihn in das Tusculum Dr. Volkmar Andreaes und seiner liebenswerten Gattin. ZUM TODE DR. BERNHARD PAUMGARTNERS Es mag angebracht sein, im Gedenken an den am 27. Juli verstorbenen genialen Interpreten Mozarts, Mitbegründer der Salzburger Festspiele, Verfasser zahlreicher musikwissenschaftlicher Bücher, insbeson- dere über W. A. Mozart und Franz Schu- bert, Weggenosse Max Reinhardts und Hofmannsthals vor 50 Jahren, auch an seine Beziehungen zu Anton Bruckner zu erin- nern. Paumgartners Vater, Dr. Hans Paum- gartner, ausgezeichneter Pianist und Be- gleiter sowie Zeitungskritiker, kam durch den „Akadem. Richard-Wagner-Verein" viel mit seinem Duzfreund Anton Bruckner zusammen, und manches Werk des Meisters erklang unter den Händen des Vaters vor dem Freundeskreis. Die Mutter Dr. Paum- gartners, die berühmte Kammersängerin der k. u . k. Hofoper, Rosa Papier-Paum- gartner, stand ebenfalls dem Komponisten fördernd gegenüber, und es sei hier ein Brief Anton Bruckners an die Mutter von Dr. Bernhard Paumgartner zitiert: Hochwohlgeborne Gnädige! Recht herzlich danke ich für die große Liebenswürdigkeit überhaupt gegen meine Wenigkeit, und speziell für den herr- lichen Rat in Betreff des Te Deum. Nie werde ich Ihre für mich so ehrende Karte vergessen, sie wird stets aufbe- wahrt und Ihr so competenter Rat be- folgt werden. Sie wissen ja, Gnädige! ich zähle zu Ihren allerhöchsten Bewunderern, und meine Hände sind wohl öfters wund. Neue Mitglieder. Erfreulicherweise flossen in jüngster Zeit dem Brucknerbund neue sowie auch fördernde Mitglieder zu, Bruck- nerfreunde aus San Bernardino/Kalifornien, Bochum und Wien! Auch Beitritte von Linzer Brucknerfreunden sollen freudig ge- meldet werden. Es wäre wunderbar, bis zum Jahre 1974 die Zahl unserer Mitglieder verdoppeln zu können wie auch noch Förderer zu gewinnen. Der Brucknerbund soll keine Vereinigung unter „ferner liefen" sein. Erst neulich am 13. d. ward ich von Ihrem Wundergesang ganz entzückt! Ich hoffe, daß der Verein schon seine Bitte in Betreff des Te Deum vorgebracht ha- ben dürfte, welcher Bitte ich mich eben- falls ganz aus vollster Seele anschließe! Es küßt Ihre herrlichen Hände der bewundernste aller Bewunderer Anton Bruckner Wien, 18. Februar 1885. P. T. H. Gemahl küsse ich tausendmal, und danke herzlichst für Alles! Kein Wunder, daß der Knabe Paumgartner in dieser hochmusikalischen Umwelt schon für später alles mitbekam. Bei der Aus- segnung Anton Bruckners in der Wiener Karlskirche, am 13. Oktober, an der auch Johannes Brahms teilnahm, während Hugo Wolf abgewiesen wurde, gelang es dem Neunjährigen, in den Gottesraum ein- zuschlüpfen und den Feierlichkeiten zu folgen. Freilich - dem Deuter Mozarts blieb für das Werk Bruckners nichts als die hohe Achtung. Als Bruckner-Dirigent konn- te er nicht in Erscheinung treten. Vielleicht darf erinnert werden, daß Dok- tor Bernhard Paumgartner am 16. und 17. November 1921 im Linzer Landestheater Mozarts „Figaros Hochzeit" (mit einem Salzburger Ensemble) dirigierte. - Es war rühmenswert, wie die oberösterreichische Presse den Tod Bernhard Paumgartners würdevoll und in ehrenden wie mutigen Worten würdigte. T. H. Mitgliederkartei. Bei Aussendung unserer Veröffentlichungen kommt leider ein-wenn auch nicht sehr großer Teil - mit dem Post- vermerk „Adressat abgereist", ,,Adressat verzogen" oder „Adressat verstorben" zu- rück. Dürfen wir freundlichst bitten, uns Adressenänderungen oder Todesfälle von Mitgliedern bekanntzugeben. Nur ein klei- ner Teil von Mitgliedern schuldet uns den Beitrag, manche seit Jahren! Heute kostet alles viel Geld (Porti usw.). Dürfen wir auch hier um Bereinigung bitten. 77

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2