Zum 75. Todestag von Anton Bruckner

BRUCKNER IN HEIMAT UND WELT Im 900jährigen Stiftsjubiläum St. Florian standen Bruckners d-Moll-Messe und das ,,Tedeum" als Höhepunkte kirchenmusi- kalischer Darbietungen am reichhaltigen Festprogramm. Hellhörige Kritiker tadelten manches an den musikalischen Beiträgen. In der Summe aber waren kritiklos Tau- sende Andächtige ergriffen von der Ge- walt der Brucknerschen Tonsprache, die dem Stiftsfeste hohen Glanz verlieh. Der Erhebung der Herzen konnten musikali- sche Schwankungen kaum etwas anhaben ! Eine erfreuliche Tat. Der Bezirkslehrer- chor Rohrbach i. M . hat auf seiner erfolg- reichen Konzert reise durch Südtirol einem international zusammengesetzten Publi- kum im Kursaal von Meran unter seinem Chorleiter BSch.-Insp. Reinhold Friedl Chöre von Bach, Mozart und Anton B r u c k n e r dargeboten. Der „Carinthische Sommer 1971" in Ossiach brachte eine hervorragende Aufführung der e-Moll-Messe Anton Bruckners durch den Staatsopernchor Wien und einem Blä- serensemble der Wiener Philharmoniker unter Hans Swarowski, die der ORF am 27. August übertrug. Bruckners Achte in c-Moll brachte Josef Krips mit den Wiener Symphonikern am 20. Mai. Der Rundfunk übertrug das wun- derbare Konzert in seiner sonntäglichen Sendung „Die große Symphonie". Hoch- erfreulich, und es muß dies dankend ver- merkt werden, daß große Feiertage durch Wiedergabe der Symphonien Anton Bruck- ners in den Programmen des ORF verschönt werden! Deutung des Werkes und Aufführung ein Erlebnis, das wunderbare, erhebende Adagio war wunderbar! Atemberaubend das Finale. * „Herbert von Karajan - die ,Berliner' und die ,Achte' im Musikvereinssaal" über- BRUCKNERBUND GMUNDEN Programmvorschau 13. Oktober: Chor-Orchesterkonzert. Bruck- ner-Konservalorium Linz unter Hof- rat Dr. W. Jerger. Zum 75. Todes- tag Bruckners - in memoriam Eh- renobmann Hofrat Dr. Praxmarer. A. Bruckner „Requiem." schrieb der „Kurier" am 29. Mai seine Kritik, in der dieses Konzert als ein Gala- abend, als Fest des Musizierens bezeichnet wird. Das Berliner Philharmonische Orche- ster unter Karajan riß die Zuhörer zu einer Hitze der Begeisterung hin. Unter dem Titel „Karajans Achte statt Bruckners Achte" brachten die OON eine Kritik Josef Laßls über das Karajan-Kon- zert der Salzburger Festspiele mit den W iener Philharmonikern. ,,Man hätte eine Achte von innen her erwartet." Der Diri- gent hatte besonders im ersten und zwei- ten Satz andere Auslegungen gewählt als jene, die man in jahrzehntelangen Inter- pretationen von ihm gewohnt war. Für die Dabeigewesenen eine schöne Schau, ein gesellschaftliches Erlebnis . Den Daheim- gebliebenen bot der ORF am Montag, dem 30. August, die Übertragung dieses Konzerts . Bruckners IX. Symphonie in d-Moll brachte der Osterr. Rundfunk als musikalische Wür- digung am Staatsfeiertag, dem 1. Mai, mit den Wiener Symphonikern unter Gerd ALBRECHT. In Linz erlebten wir die IX. mit dem Brucknerorchester unter Prof. Kur t Wöss im Rahmen der Abonnementkonzerte der Musikdirektion. Anion Bruckner im Europäischen Festspiel- kalender (August 1971) . Bregenzer Festspiele: VIII. unter Josef Krips, Wiener Symphoniker, 8. 8. Luzern, Internationales Festival: VIII. unter Herbert von Karajan und Berliner Phil- harmoniker, 31. 8. Salzburger Festspiele: VIII. unter Herbert von Karajan und Wiener Philharmoni- ker, 29. 8. Wieskirche bei Steingaden: VII. unter Joseph Kraus, 1. 8. 10. November: Vortrag von Hofrat Pro- fessor Dr. Leopold Nowak, Wien. „Anton Bruckner - Ein Leben für die Musik." 11. November: Wiederholung des Vortra- ges für die studierende Jugend. 73

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