Zum 75. Todestag von Anton Bruckner

menen Einbauten im Zuge der Aufstockung des ursprünglich erdgeschoßigen Hauses der Bauzustand von 1824, also die Elternwohnung Bruckners, nicht wieder- herstellen läßt, somit von einer „Zurück-Restaurierung" Abstand genommen werden mußte. Nach dem Ausführungskonzept ging es daher in erster Linie darum, den in der Nordwestecke des Erdgeschoßes liegenden Raum, der - da für Wohn- zwecke ungeeignet - seit dem ersten Umbau durch Jahrzehnte als Rumpelkammer gedient hatte, der aber längst als Bruckners Geburtszimmer identifiziert worden war, zum Mittelpunkt der Gedenkstätte zu machen. Sparsamst eingerichtet und gestaltet, soll der Geburtsraum ein Ort der Besinnung darauf sein, daß hier der Welt ein Genie geschenkt worden ist. Einziges Einrichtungsstück ist daher ein schlichtes Postament mit der Büste Anton Bruckners - ein Bronzeguß nach einem neuen, vom akad. Bildhauer Franz Forster modellierten Porträt des Meisters - in der Mitte des Raumes, an dessen Wände die in Metallplatten getriebenen Ein- gangsmotive der Symphonien (Entwurf und Ausführung: Akad. Bildhauer Max Stockenhuber) sichtbar sind. Im Vorraum (ehemals Wohnstube), der in wenigen Einrichtungsgegenständen das Interieur einer Landschulmeisterwohnung um 1830 andeuten soll, werden Dokumentationen über Bruckners Abstammung und Geburt zur Schau gestellt. - Im ostseitigen Erdgeschoß wird im ersten Raum der Typ einer Schulklasse des frühen 19. Jahrhunderts dargestellt, während im zweiten Raum der Weg des Meisters vom Absolventen der Linzer Präparandie zum Schul- gehilfen in Windhaag, Kronstorf und St. Florian aufgezeigt wird; in wenigen musealen Hinweisen soll hier auch das Schulwesen jener Zeit charakterisiert wer- den. - Im mittleren Raum des Obergeschosses werden Gegenstände des kirch- lichen Lebens der Pfarre und Kirche Ansfelden aus Bruckners Jugendtagen zur Schau gestellt. - Der neugeschaffene große Raum im Westteil des Obergeschosses wird spezielle Erinnerungsstücke an Bruckners Tätigkeit in seiner Heimat, ins- besondere Hinweise auf die ersten Stationen seiner Entwicklung zum großen Orga- nisten, Komponisten und genialen Symphoniker beinhalten; eine Kopie des bekann- ten Ölporträts von F. Beraton und der Totenmaske soll die Exponate dieses Raumes ergänzen. Der letztgenannte Raum wird allerdings erst zu einem späteren Zeit- punkt der Öffentlichkeit übergeben werden können, da die zu seiner Gestaltung notwendigen Schaustücke und Leihgaben noch nicht zur Verfügung stehen. - Für die Planung und Durchführung der baulichen Sanierungsarbeiten sowie für die Gestaltung des gesamten Einrichtungskonzeptes zeichnet OBR Dipl.-Ing. Karl Heinz Hattinger verantwortlich, die Auswahl und Bereitstellung der Exponate besorgten allem voran die zuständigen Abteilungen des oö. Landesmuseums. Zur Kostenfrage sei darauf verwiesen, daß für die rein baulichen Sanierungs- arbeiten in den Jahren 1968 und 1969 rund S 1,020.000.- aufgewendet worden sind. An Einrichtungskosten werden rund S 720.000.- auflaufen. Das gesamte Vorhaben wird bis zu seiner Vollendung einschließlich der Grunderwerbskosten einen Geldaufwand von rund S 2,000.000.- erfordert haben, wozu noch die Kosten der Umgebungsgestaltung und der Zufahrtsverbreiterung in Höhe von rund S 490.000.- kommen. Als alleiniger Kostenträger trat das Land Oberösterreich in Erscheinung. Die Gemeinde Ansfelden übernahm dankenswerterweise die Reno- vierung des am Haus vorbeiführenden Aufganges zum alten Kirchhof, der Bruck- nerbund für Oö. die Instandsetzung des an der anschließenden Kirchhofmauer gelegenen Grabmals des Vaters Bruckner. Erwähnenswert ist noch, daß die im 56

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