Zum 75. Todestag von Anton Bruckner
HANS WOPELKA Neugestaltung von Bruckner- gedenkstätten in Oberösterreich er unbefriedigende, von Brucknerfreunden des In- und Auslandes immer wieder beanstandete Zustand im Geburtshaus des Florianer Meisters in Ansfelden verpflichtete die für die Brucknerpflege verantwort- lichen Institutionen im Lande Oberösterreich seit lan- gem zu einer großzügigen Gesamtlösung dieses Pro- blems. Es bestand seit je Übereinstimmung darüber, daß diese Lösung erst mit der Freimachung des Hau- ses von seiner jahrzehntelangen Zweckwidmung als Mietobjekt möglich sein wird. Mit einer diesbezüg- lichen positiven Ankündigung der Pfarre Ansfelden als Besitzerin des Hauses schien Ende Jänner 1964 dieser Zeitpunkt gekommen. Die brucknerfreundliche Kulturabteilung des Amtes der oö. Landesregierung betrieb nun mit Unterstützung der Bezirkshauptmann- schaft Linz-Land den Ankauf des Grundstückes durch das Land Oberösterreich, um damit die grundlegende Voraussetzung für eine umfassende Neugestaltung zu schaffen. Gleichzeitig wurde der bekannte Brucknerforscher Hofrat Univ.-Prof. Dok- tor Nowak für die Verfassung eines Gestaltungskonzeptes gewonnen. Bis Herbst 1967 konnte der Kaufvertrag, das Gestaltungskonzept in Verbindung mit einem Generalsanierungsplan des Hauses und seiner Umgebung und vor allem die Räu- mung der Wohnungen abgeschlossen bzw. durchgeführt werden. Nach der grund- bücherlichen Einverleibung im März 1968 übernahm die Abteilung für ökonomisch- administrative Landesangelegenheiten des Amtes der oö. Landesregierung die Ver- waltung und damit auch die Federführung für die weiteren Maßnahmen. Der ursprüngliche Gedanke, die Finanzierung der Verwirklichung des Neugestaltungs- konzeptes einer Interessengemeinschaft der Brucknerfreunde und -institutionen zu übertragen, wurde fallengelassen und das Land Oberösterreich nunmehr auch noch zur Übernahme der Sanierungs- und Neugestaltungskosten gewonnen, die in :mehreren Jahresraten aufgebracht werden sollten. Die Zweckwidmung nach dem vorliegenden Gestaltungskonzept wurde mit Beschluß der oö. Landesregierung vom 9. Dezember 1968 genehmigt. Als äußerster Fertigstellungstermin wurde das große Bruckner-Gedenkjahr 1974 (150. Geburtsjahr) ins Auge gefaßt. Nunmehr ist das Projekt soweit realisiert, daß noch im Oktober d. J. im Anschluß an die Begehung des 75. Todestages des Meisters die wichtigsten Räume der Gedenk- stätte der Öffentlichkeit übergeben werden können. Das Gestaltungskonzept von Hofrat Univ.-Prof. Dr. Nowak ging von der über- legung aus, daß sich zufolge der in der Mitte des vorigen Jahrhunderts vorgenom- 55
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