75 Jahre Steyr-Werke

schießende, in jeder Lage brauchbare Masse der langsamer, vielleicht präziser feuernden, taktisch überlegen ist. Diese Erfahrung veranlaßt die Heeresverwaltungen aller Staaten - auch jene Österreichs - zur raschesten Einführung von Hinterladern gewehcen. Österreich seht eine eigene „l^intecladungskommisfion" ein, die die zahlreich eingelangten Konkurcenzanbote - es waren ihrer über hundert - überprüfen und das beste Sgstem zum Ankauf für die österreichische Armee empfehlen sollte. 7osef Merndl, der inzwischen mit der Umarbeitung von 80.000 Locenz'schen Porder- ladergewehren mit Kapfelschloß in den Hinterlader //Sgstem Mänzl^ mit Dofen- schloß beauftragt worden war, legte im gerbst 1866 durch Karl l^olub dem da- maligen Kriegsminister Kreiherrn von 7ohn die Zeichnungen des in Stegr erdachten l^interlader-Perfchlusses vor. Der Kriegsminister ordnete die sofortige Anfertigung eines l^olzmodelles an. Dieses findet den Beifall der maßgebenden Kreise, die die Dorlage eines schußfectigen Gewehres fordern. inzwischen hatte die Prüfungskommission das vom Miener Gewehcmacher Paget hergestellte und eingereichte l^interladungsgewehr //Sgstem Remington^ bereits zur Annahme empfohlen. Huc mit dem Hinweis darauf, daß Stegr das einzige Unternehmen fei, das durch feine maschinelle Einrichtung und Organisation die einwandfreie und zeitgerechte Ausführung eines Großauftcages gewährleiste, seht 7osef Merndl - allerdings im letzten Augenblicke - die Zulassung seines Gewehres zur Erprobung durch. Das Ergebnis dieser Erprobung ist ein glänzender beweis für die Zweckmäßig­ keit, Dauerhaftigkeit, höhere Feuergeschwindigkeit und leichte Handhabung des Perschlusses des vorgelegten Gewehrmodelles. Kriegsminister von 7ohn beantragt die Mecndl-l.^olubsche Erfindung endgültig als //neu zu erzeugende Handfeuer­ waffe der k. k. Armeen Am 28. 7uli 1867 erhält der Antrag des Kriegsministers die Genehmigung des Obersten Kriegsherren und 7ofef Merndl einen Auftrag auf 100.000 Gewehre des Merndl'fchen lffinterladungsgewehces, 11 mm Ka­ liber und Mellenverschluß. Meitere 150.000 Stück werden im gerbst bei Merndl, der von Karl ll^olub das Pecwertungscecht der unter dem Hamen //Merndl-l^olub'sches If^interladungs-Gewehc^ eingetragenen Erfindung erworben hat, in Auftrag gegeben. £1

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