75 Jahre Steyr-Werke

schiedet wurde und hierauf nach Steyc kam, war 7osef Merndl bemüht, jenes «System zu finden, das an Leistungsfähigfeit, Fuverlässlgkeit und Einfachheit der Konstruktion den anderen (Systemen überlegen war. Einfangs 1863 - nach zweijähriger Arbeit - lag der erste Entwurf eines brauchbaren Verschlusses in den Grundzügen vor. Und hier zeigt sich bereits der wesentliche Unter­ schied zwischen 7osef Merndl und anderen Maffenerfindern und -Erzeugern. Merndi geht es nicht um die Anerkennung der Erfindung- fie ist ihm nur Mittel zum Fweck. «Sein Sinn steht nicht nach einer möglichst vorteilhaften Auswertung oder nach einem Probeauftrag. Mecndls Fiel ist: bereit sein ! Bereit sein für die rasche und fabrik­ mäßige Erzeugung, nicht mehr von Bestandteilen, sondern von Gewehren. Um dieses Fiel zu erreichen, setzt 7osef Merndl alles ein, was er befitzt. Die tast der Perantwoctung erdrückt ihn schier, doch der Mille //der Heimat Arbeit und neues Ansehen zu geben77, der Ehrgeiz, seinen Betrieb zu einem Großunternehmen zu machen, treibt ihn vorwärts. So tritt er denn, im Krühjahr 1863, mit Karl fiolub die zweite Reise nach Amerika an. Er will sich über den Stand der Uechnik in der Heuen Melt neuerdings unterrichten und aus der //Großartigkeit der Maschinenfabriken Amerikas77 die Nutzanwendung für den Aufbau seines eigenen neuen Merkes ziehen. Merndl erwirkt fjolub die Erlaubnis als Arbeiter in der Iklactforder Gewehrfabrik Studien zu machen. Merndl selbst arbeitet durch die Kirma Pratt-Mlsttney & (Jo. mit der Colt- und der lllartforder Kabrik Maschinen-Lieferungsverträge aus, stellt über Paris und London eine brauchbare Bankverbindung nach TTero Pork zur Überweisung der Rechnungsbeträge her und kehrt, von der Sorge um die Einrichtung der 7ocher-Mül)le, dem „Alten Merk", getrieben, bereits am 22. 7uli 1863 wieder nach Steyr zurück. Karl fiolub verbleibt mit dem Auftrag //Maschinen, die wir mit Porteil beziehen können, dort anzukaufen, dagegen von jenen, die wir selbst besser hier erzeugen können, Feichnungen zu besorgen77 in Amerika zurück. Ein reger Briefwechsel läuft zwischen hüben und drüben, ein Briefwechsel, der ein von gegenseitigem un­ eingeschränktem Pertrauen getragenes UreueverlMtnis zwischen den beiden Männern enthüllt. Jm Spätherbst des Wahres 1863 tritt Karl f)olub, mit wert­ vollen Erfahrungen, Plänen und Skizzen, die Rückreise in die Fieünat an. + 19

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