75 Jahre Steyr-Werke
7osef Merndl, der damals mit 1500 Mann arbeitete, ist der einzige, der diese @rsdjeinung richtig zu deuten verstand. 7n den ©teyrer Gemeindetag gewählt, fordert er zu einer Feit, als Geld keine Rolle zu spielen schien, ©parsamkeit, richtige Verwendung und sichere Anlage des Polksvermögens. Gr selbst erwirbt im Z^ahre 1862 die 7ocher'sche Papiermühle im Mehrgraben um 25.000 Gulden und legt dort den Grundstein zu seinem großen Unternehmen. Mas Merndl voraussah, kam. Das ©Uberagio geht zurück und mit der Deflation stellen sich auch prompt die balgen ein. Die Industrie kann nicht mehr exportieren, alle Gewerbe stocken, die Arbeiter müssen entlassen werden, die Dorräte an Gisen häufen flch in den Inner berger ©tadeln beängstigend an, die ©tahlwarenerzeuger sperren einer nach dem anderen zu, die allgemeine ^Verarmung und die Arbeitslosigkeit machen - wie die Chroniken sagen-//riesige bortschritte^ und die ©tadtgemeinde ungeheure ©chulden, um nur die drückendste Ttot zu lindern. Die altberühmte Innerberger l^auptgewerkschast zerfällt, die ©teyrer Kleineisen- 7ndustrie stirbt. 7n dieser Feit der allgemeinen Auflösung, der Perwirrung und Perzweiflung, nimmt 7osef Merndl das ©chicksal ©teyrs in die l^and. Durch die Bewaffnung der Mehrmacht Preußens mit dem l^interladergewehr, ©ystein Dreyse, im ^ahre 1841 gewann die $rage der l^interladungsgewehre wieder an Bedeutung. Merndl, der das damals in der österreichischen Armee versuchsweise verwendete lf)interladungsgewehr, ©ystem Crespi, das ©ystein Lefaucheur, die verschiedenen amerikanischen, nach dem Revolversystem von Colt und Adams-Deane konstruierte Rückladungsgewehr und auch das Remington- und das Minchester-©ystem studiert und die Por- und Rlachteile dieser Konstruktionen abgewogen hatte, erkannte, daß die Fukunft jenem llmnterladungs-©ystem gehören werde, das eine technisch einwandfreie, erzeugungsmäßig einfache und vor allem billige Lösung des viel umstrittenen Perschluß-Problemes bringen werde. Gemeinsam mit seinem Werkmeister Karl Fiolub, der in Prag das ©chlosser- gewerbe erlernt und, gleich Merndl, in der staatlichen Maffenfabrik in Wien gearbeitet hatte, wegen eines Arbeitsunfalles jedoch aus dem Militärdienst verab- 17
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