75 Jahre Landeskrankenhaus Steyr 1916-1991

Die Arbeitnehmervertretung Aus der Zeit vor dem Zweiten We ltkrieg sind zur betriebsrätlic hen Tätigkeit keine Unterlagen vorhanden, doch sind Franz Radlberger und Anna Demberger von der c hristlichen Gewerkschaft sowie Josef Radler und Lepold Feichtenberger von der Sozialdemokrati schen Gewerkschaft als Persona lvertreter bekannt. Josef Radler und in der weiteren Fo lge Herr Neulinger sorgten dann bereits ab den Märztagen des Jahres 1938 dafür, daß die Gesinnung der Beschäftigten, jedenfalls nach außen hin, streng nationalsozialisti sch ausgerichtet war. Hingegen waren es nach 1945 zunächst der erste Betriebsratsobmann Rudolf Hainy bei den Arbeitern und Alo isFashold bei den Angestellten, beide willkürlich in diese Funktion berufen, die um eine soziali sti - sche Gleichschaltung bemüht waren. Mit dem Betriebsrätegesetz und der Wa hl 1948, inder inderSektion An ges t e 11 t e die Beamten, die Vertragsbediensteten, die Ärzte, die geistlichen Schwestern , die Diplomkrankenschwestern des Roten Kreuzes und die RK-Schülerinnen zusammengefaßt waren, kam es zu einer ordnungsgemäß gewählten Personalvertretung, die aus Dr. Johann Grumböck, Rudolf Fürst, Dr. Reinho ld Bauer, Oberschwester Josefine Schne ller und Maria Antlanger (Sr. Maya) bestand. Bei der konstituierenden Sitzung wurde nach Parteienübereinkommen der Christi. Gewerkschafter Johann Grumböck zum Obmann und der Sozialist Rud o lf Fürst zum Stell vertreter gewählt. So blieb es bis einschließlich derWa hl 1958; nur die Betriebsräte der Ärzte und der Schwestern wu rden in jede r Betriebsratsperiode ausgewechselt. MANFRED HINTERLEITNER Obmann des Angestelltenbetriebsrates 60 Im Jahre 1960 wurde Ludwig Michl zum Betriebsratsobmann gewählt; sein Ste llvertreter blieb Rudolf Fürst. So blieb es, bei jeweilswachsenden Mehrheiten der Fraktion Christi. Gewerkschafter, auch bei den Betriebsratswahlen 1962 und 1964. Im Jahre 1967 wurde Josef Bauer Betriebsratsobmann (Stell v. Rudolf fürst). 1970 ging wieder Ludwig Mich! a ls Betriebsratsobmann hervor; sein Stell vertreter (und Schriftführer) war nunmehr Johann Knabl. An diesen Funktionen änderten auch die Betriebsratswahlen 1973, 1976, 1979 und 1982 nichts. Bei der Wah l 1985, mit den selben Kand idaten, stand es im Ergebn is bereits 12:1, das he ißt, den zwölf Betriebsräten der Fraktion Christi. Gewerkschafter (AAB) stand nur ein Vertreter der Fraktion Soziali stischer Gewerkschafter gegenüber. Da Ludwig Mich! für d ie Verwa ltungs le iterstelle vorgesehen war, teilte er mit Schreiben vom 17. Dezember 1986 dem Betriebsrat mit, daß er aus der Personalvertretung ausscheide. Für den Rest der Betriebsratsperiode wurde der Ve rtragsbedienstete Manfred Hinterleitner zum Obmann gewählt. Bei der Wahl 1989 wu rde die Zahl von tausend Beschäftigten bereits überschritten, es waren daher 14 Mandate zu vergeben , wobei sich im Ergebnis ein Verhältnis von 13:1 herausstellte. Betriebsratsobmann wurde Manfred Hinterleitner; Obmannstell vertreter und Schriftführer ist Fachoberinspektor Johann Knabl. Im Betri ebs rat der Arbe iter sind alle männlichen und weiblichen Bediensteten nach dem Entlohnungsschema II (Vertragsbedienstete II) zusammengefaßt. Nach dem extrem links orientierten Betriebsratsobmann Rudolf Hainy änderte sich die Situation mit dem christlic hen Gewerkschafter Johann Birklhuber, der seit 1. Juni 1949 Operationsdiener in der Gynäkologischen Abteilung war, gründlich. Er hatte das rechte Empfinden für soziale Fragen und echte Arbeitnehmeranliegen . Bald wurde er in den Betriebsrat und dann zum Obmann desBetriebsrates gewählt. Bi s zu se iner Pensionierung am 31. Dezember 1973 war er durch fünfzehn Jahre hindurch Betriebsratsobmann des Arbeitersektors. Darüber hinauswar er 22 Jahre lang Zentralbetriebsratsobmann der oö. Landesanstalten und Betriebe. Intensiv war er um die Wohnra umbeschaffung für das Personal des Landeskrankenhauses Steyr bemüht; so konnte er am 15. Dezember 1969 das erste Personalhaus, erbaut von der Wohnbaugenossenschaft „Styria", den Benützern übergeben. Birklhuber war viele Jahre hindurch auch MitHERMANN KOGLER Obmann des Arbeiterbetriebsrates glied der Vo ll versamml ung der Arbeiterkammer, er gehörte ferner dem Landesvorstand der Gewerkschaft der öffentlich Bediensteten an. Zur Zeit steht er als rüstiger Pensionist im 82 . Lebensjahr. Mit dem Landtagsabgeordneten Hermann Kog I e r hat Birklhuber einen gleich akti ven Nachfolger gefunden, der ebenfalls eine langeÄra betriebsrätlicher Tätigkeit prägte. Hermann Kogler wurde nac h der Betriebsratswahl im März 1973 Obmann (damals mit einem Verhältni svon 4ÖAAB:2 FSG) und war bei allen Wah len, zu letzt im April 1989, erfolgreich (6 ÖAAB:1 FSG). Stellvertreter des Obmannes waren in dieser Zeit Hermann Köchl (bis 1989) und Karl Rosatzin (seit 1989) . Schriftführer waren Eli sabeth Pühringer (bis 1976), Maria Schmidthaler(bis1989) und Karl Schwarz (seit 1989). Karl Schwarz ist zug leich zweiter Obmannstell vertreter, nachdem schon 1985 mit Josef Mißbichlerein zweiter Obmannstell vertreter gewählt worden war. DER BETRIEBSKINDERGARTEN Am 1. Oktober 1977 wu rde über Initiative des Angestelltenbetriebsrates ein Kindergarten gegründet, der im Bereich des Schwesternhau ses untergebracht und se ither mehrmals räumlich erweitert wurde. Dieser Kindergarten war für die Bediensteten des Landeskrankenhauses Steyr eine große Hilfe und fand ab der Gründung regen Zuspruch. Derzeit werden dort zwischen 6.30 Uhr morgens bis 19 Uhr abends in drei Gruppen etwa 50 Kinder betreut. Leiterin des Betriebskindergartens ist Frau Heidemarie H a r - t in g er.

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