Seelsorge im Krankenhaus St.-Anna-Spital Das Spital St. Anna wurde am 13. Dezember 1849 eingesegnet. Erster Seelsorger und gleichzeitig Initiator für die Errichtung des Krankenhauses war der Vorstadtkooperator Karl Aigner (gest. am 11 . Nov. 1861) als Direktor des Institutes der Barmherzigen Schwestern. Er selbst hat in Eigenregie mit Kosten von 8000 Gulden den ehemaligen „Plauzenhof" zu einem Spital mit 39 Betten umbauen lassen. Der jeweilige Direktor des Ordens war auch der Krankenhausseelsorger. Auch nach der Übernahme des Krankenhauses St. Anna durch die Stadtgemeinde Steyr als allgemeines öffentliches Krankenhaus änderte sich nichts an dieser Gepflogenheit. Die Ordenschronik des Mutterhauses in Wien berichtet im Jahre 1905, daß der Durchschnittsbelag 92, der Höchstbelag jedoch 130 Patienten waren. Daraus geht sowohl die Belastung der Ordensschwestern, als auch die Bedeutung des Seelsorgers hervor, doch berichtet die Chronik nicht die Namen der seelsorglichen Betreuer. Allgem. öffentl. Krankenhaus der Stadt Steyr, nachmals Landeskrankenhaus Steyr Mit der Übersiedlung der Patienten und der Schwestern im Jahre 1916 ins neue Krankenhaus an der Sierninger Straße und der vergrößerten Patientenanzahl wuchs auch die Inanspruchnahme des Seelsorgers für geistl ichen Trost und Beistand. Bis Dezember 1920 war Johann Kaltenböck Krankenhausseelsorger, dann folgte ihm, vermutlich bis 1928, Dominikus Ferdinand Hirner. Im SteyrerGeschäftskalender 1929wird FranzNovaka lsSeelsorger genannt. Zugleich wird vermerkt, daß in der „Filiale St. Anna des Städt. Krankenhauses" ein Höchstbelag von 86 Patienten unter der Betreuung durch Oberschwester Daria Pernsteiner zu verzeichnen war. Das Spital St. Anna war ja nach dem Neubau des Krankenhauses nicht stillgelegt worden, sondern diente weiterhin als Zusatzstation, meist für lnfektionskranke. 1930 scheint H. H. Franz Novak als Krankenseelsorger im Personalstand der Stadtpfarre auf. Das Krankenhaus, nunmehr Landeskrankenhaus, hatte zusam58 men mit St. Anna einen Bestand von 278 Betten . Seelsorger bis 1933 war der greise Pfarrer i. R. Johann Wiesinger(geb. 10. Juni 1866), der unter der Vorstadtpfarre geführt wurde. Ihm folgte für kurze Zeit Joh. Putscher, dann bis 1937, GR Pfarrer i. R. Franz Paulmayr, der später, im Jahre 1948, noch mehrere Monate Urlaubsvertretung machte. H. H. Josef Platzer wirkte von April 1937 bis Dezember 1939. Ihm folgteH. H.Johann Leinhofer, der vonJänner 1940 bis 31. August 1954 den Patienten geistlichen Beistand leistete, bis er selbst ins Josefsheim Sierning kam, wo er dann auch gestorben ist. P. Franz Pawlitschko, Herz-Jesu-M issionar aus Liefering bei Salzburg, wirkte dann auch sehr lange Zeit, nämlich von September 1954 bis Juni 1967, an diesem Krankenhaus. Weitere Krankenhausseelsorger waren die Herz-Jesu-M iss ionare P. Ludwig Vogl und P. Peter Veig lhuber, beide bis August 1981 , Von September 1981 bis Ende Jänner 1982 versahen die Priester des Dekanates Steyr abwechselnd einen 24-Stunden-Dienst. Ab. 1. Februar 1982wurde die Postoralassistentin Barbara Siebenbrunner von der Diözese Linz für die Krankenhausseelsorge eingestellt. Am 15. Februar des gleichen Jahres kam als Priester Pfarrer i. R. Johann Angermayr, der 30 Jahre lang Seelsorger in Schweden gewesen war, dazu. Damit waren erstmals ein Priester und ein Laie gemeinsam für die KH-Seelsorge verantwortlich. Pfarrer Angermayr ist am 1. Dezember 1985 im Steyrer Krankenhaus verstorben. Bevor P. Wilfried Lutz, OSCam„ als Nachfolger von Pfarrer Angermayr am 1. September 1986 für drei Tage pro Woche nach Steyr kam, begann Mag. Dominik Vu, am 1. September 1985, also ein Jahr vorher, seine hauptamtliche Mitarbeit als Postoralassistent in der KH-Seelsorge und wurde Frau Mag. Barbara Siebenbrunner mit 15. Dezember 1985 zur Leiterin der KH-Seelsorge Steyr bestellt. P. Wilfried Lutz versieht an den übrigen Tagen die Seelsorge im Blindenheim Linz. Mit der Beauftragung von Laien als Krankenhausseelsorger hat eine Ver lagerung des Schwerpunktes der KH-Seelsorge begonnen. Stand vorher die Versorgung der Patienten mit den Sakramenten im Vordergrund, gewann in der Folge die Begleitung der Patienten durch das Gespräch das größere Gewicht. Ein weiterer Grund für diese Trendwende war auch die immer stärker spürbare Säkularisierung, die das Bedürfnis der Patienten nach den Sakramenten der Kirche deutlich verringerte. Frau Mag. Barbara Siebenbrunner beendete mit 31. August 1989 ihr siebenjähriges Wirken im Krankenhaus und wechselte in die Pfarre HI. Familie. Ihr folgte mit 1. September Hermann Leimer als Postoralassistent und Leiter der KH-Seelsorge. H. Leimerwarvorherinverschiedenen Bereichen der Arbeitnehmerseelsorge in Linz und Steyr tätig. Er bereitete sich auf diese Aufgabe durch eine KHSeelsorge-Ausbildung in Salzburg vor. Um für das Gespräch mit den Patienten mehrZeitzur Verfügung zu haben, wurde seit Herbst 1989 der Einsatz von ehrenamtlichen Mitarbeitern im Krankenbesuchsdienst ausgeweitet. Derzeit besteht das KH-Seelsorgeteam aus den hauptamtlichen Mitarbeitern Hermann Leimer, Postoralassistent (Vollanstellung), P. Wilfried Lutz vom Kamillianerkloster Losensteinleiten (Teilzeitanstel - lung), Sr. Maria Regintrudis Aitzetmüller, Benediktinerin vom Unbefleckten Herzen Mariens (Teilzeitanstellung), Ewald Kreuzer, Laientheologe in Ausbildung (Teilzeitanstellung) und den ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen im Krankenbesuchsdienst Mag. Marianne Ecker, Sr. Roswitha Karrer, Margarethe Kaspar und Sr. Andrea Watzko. Damit ist eine ausreichende Besuchsintensi tät erreicht. In früheren Zeiten wu rden die im Krankenhaus geborenen Kinder auch im Krankenhaus getauft. DieTaufen wu rden nach Eröffnung der Krankenhauskapel - le (Nov. 1935)auf der Emporeder Kapelle an den wöchentlich bestimmten Tauftagen vom Anstaltsseelsorger vorgenommen. Für den Neubau der Klinik wurde daher auch eine eigene Taufkapelle eingeplant. Nach dem 2. Vatikanischen Konzil hat sich dies grundlegend geändert. In der Geb-Abteilung werden nur noch bei kranken und gefährdeten Säug lingen eine Nottaufe durchgeführt, diese wird dem Vorstadtpfarramt St. Michael gemeldet zu rWeiterleitung an die zuständigen Pfarrämter, genau so wie die Vorgangsweise bei den früheren Taufen im Krankenhaus gewesen ist. Die feierliche Form der Taufe ist nach den Bestimmungen des 2. Vatikanumsjewe il s in der Heimatpfarre durchzuführen.
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