ge. Die Professionalität e ines Berufes zeichnet sich durch spezifische Fachkenntnisse, Dienstleistungsidea le und ethische Grundsätze aus. Diesen traditionel len Merkmalen von Professiona lität kann d ie Krankenpflege heute großteils gerecht werden. In Steyr befassen wir uns seit geraumer Zeit mit dem Pflegeprozeß, um so unserem Beruf die Professiona litä t zu geben, die er benötigt. Es werden mit der Einführung des Pflegeplanes hauptsächlich drei Elemente des international anerkannten Pflegemodelles abgedeckt: 1. Die Individua lität und Ganzheitl ichkeit des Patienten. 2. Die zwischenmensch liche Beziehung zwischen Pflegepersona l und Patient. 3. Die systematische Problemlösung in der Pflege. Das heißt konkret: Bei jedem Patienten werden im Anschluß an das Erstgespräch seine pflegerelevanten Probleme erfaßt und nach e iner rea listischen Zielsetzung, d ie daraus resu ltierenden Maßnahmen gesetzt. Durch ständ ige Kommuni kation zwischen behandelnden Arzt und anderen Berufsgruppen kann so eine qualifizierte und ganzheitliche Pflege des Patienten gewährleistet werden. Mit Pflegeplanung und Pflegeprozeßmodell beweist d ie Krankenpflege die Professionalität, die sie als eigenständigen Beruf auszeichnet, das heißt als gleichberechtigtes Teammitg lied im Krankenhaus. Eine Opt imierung der Pflegeplanung ist sicherl ich noch erforderlich, doch sind d ie Weichen für e ine systematische und zielgerichtete Pflege gestellt. Die Anschaffung moderner Pflegehi lfsmittel, die Abgabe von patientenfernen Tätigkeiten an Hilfsdienste, helfen dem diplomierten Pflegepersonal im Sinne einer optimalen Pflege, ihre Arbeit korrekt un? menschlich auszuführen. Ha lten wir d iesen bereits e ingeschlagenen Weg bei, so wird d ie Krankenpflege sicher wieder den Stel lenwert erlangen, den sie verd ient und für junge Menschen ein erstrebenswerter Beruf werden. SeitBestehen derSchwesternschule stärken festlicheAnlässe, so auch die feierliche Verleihung der Diplome, das Zusammengehörigkeitsgefühl der Schwesternschaft und führen auch die Schülerinnen in die Gemeinschaft eines verantwortungsvollen Berufes heran. Schulen im LKH Steyr 1. Krankenpflegeschu le Leiter: W. Hofrat Prim. Di r. Dr. Heinric h Thurnher Schuloberin: Diplomkrankenschwester Herta Winkler und Lehrschwestern . Lehrgänge: 1. Wird nicht geführt, dieser dient zur Hebung der All gemeinbildung II . derzei t 59 Schü lerinnen und Schü ler III . derzeit 50 Schü le ri nnen und Schü ler IV. derzeit 39 Schü lerinnen und Schüler Die Schwesternschule, 1939 vom Deutschen Roten Kreuz gegründet, 1945 vom österr. Roten Kreuz übernommen, war eine wesentliche Voraussetzung dafür, daß der wachsende Bedarf an Pflegepersona l in a llen Ausbaustufen des Landeskrankenha uses Steyr gedeckt werden konnte. An läßlich des 50jäh ri gen Bestandes des Landeskrankenhauses Steyr konnte Dir. Prim. Dr. Rei~ho ld Bau"'.r darauf hinweisen, daß seit 1939 weit über fünfhundert Schü lerinnen in die Schwesternschu le eingetreten waren und bei strenger Aus lese 420 Schwestern das Diplom erworben haben. Im Jahre 1968, a ls das neue Schwesternhaus der Vol lendung entgegenging und damit auch Wohnmöglichkeiten geboten werden konnten, war schon die stolze Zahl von 650 ausgebi ldeten Diplomschwestern erreicht. Die Schwesternschu le, zunächst im Kel lergeschoß des Schwestern- und Schülerinnenheimes untergebracht, bekam durch die Aufstockung des Gebäudes im Jahre 1977 neue räumliche Mögl ichkeiten. Bis zu d iesem Jahr wurden bereits 810 Schü lerinnen (und drei männliche Pfleger) a ls Absolventen mit Diplom gezählt. Diese Absolventen haben ihre Berufsausbildung nicht nur im Landeskra nkenhaus Steyr, sondern in vielen anderen Anstal - ten des Landes Oberösterreich, anderer Bundesländer und auch im Aus land angetreten. Mit dem Abschlußlehrgang 1991 waren es bereits 1337 (davon 23 Pfleger) Absolventen, die d ie Krankenpflegeschule am Landeskrankenhaus Steyr mit Diplom verlassen haben. Mitwachsenden Schülerzahlen müssen d ie Lehrgänge in den Pflegefächern geteilt werden und so sind d ie Schu lräume wieder zu klein und zu wen ig. Das Land Oberösterreich p lant e inen Neubau in Form eines Schu lzentrums für a lle Schulen die derzeit am Landeskrankenhaus in Steyr insta lliert sind. 2. Schule für den physikalischen Dienst Leiter: Primarius Dr. Haymo Brühne Lehrassistentin : MTO-Ass. Elfr iede Visek Diese Schu le entstand am 1. August 1984 durch d ie Zusammenfassung der bisherigen Internen Therapie_ und„der U~fa ll - Therapie zu einem „lnst1t~t fur Phys1k?l 1sche Medizin" unter der Leitung von Prim. Dr. Brühne zur Heranbildung geeigneter Fachkräfte in der Anwendung der physikalischen Therapie. 3. Schule für medizinischchemische Labord iagnostik Leiter: Primarius Dr. Günter Wider Lehrassistentin: Elisabeth Rosenberger Die Schule für den medizinisch-techni - schen Fachdienst, unter dieser Bezeichnung am 1. Oktober von Primarius Dr. Ernst Kresbach eröffnet, war damals die erste Schule d ieser Art in Oberösterreich. Diese Lehranstalt war nötig geworden, da die Erweiterung des Zentra llabors und deren Aufgaben immer mehr fachlich geschu ltes Personal benötigten. Mit dem Dienstantr itt des neuen Leiters des Zentral labors und der med.-techn. Fachschu le Prim. Dr. Günter Wider am 1. September 1983 war auch die Umwandlung des Labors in ein „Institut für medizinischchemische Labordiagnostik" verbunden. 57
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