75 Jahre Landeskrankenhaus Steyr 1916-1991

den letzten Jahren beträchtlich gestiegenen Operationsfrequenz Rechnung getragen und die Zahl der Oberärzte von vier auf fünf und die der in Ausbil - dung zum Facharzt für Unfallchirurgie stehenden Ass istenten von zwei auf drei erhöht. Die Ausbildung der Turnusärzte zum praktischen Arzt und die Einführung der Famulanten in ihren künftigen Beruf obliegt dem Abtei lungsleiter und den Oberärzten. Eine weitere Ausbi ldungstätigkeit erfolgt in der Schwesternschule. Die wissenschaftliche Tätigkeit umfaßt Vorträge im Rahmen der Fortbildungsveransta ltungen, Publikationen sowie d ie Teilnahme an nationalen und internationalen Kongressen, um den eigenen Standard zu überprüfen und darüber hinaus neueste Behandlungsmöglichkeiten kennenzulernen, um sie für unsere Patienten in Anwendung zu bringen. Nicht erst zum Schluß, sondern schon immer im Hintergrund dieser Ausführungen mitgedacht, muß seit Bestehen der Unfallabteilung des LKH Steyr allen Mitarbeitern, insbesonders der Schwesternschaft im OP- und Pflegebereich, allen Pflegern und Helfern sowie a llen Mitarbeitern im Kanzlei- und Aufnahmebereich ein besonderer Dank ausgesprochen werden. Nach dem historischen Rückblick und der Bestandsaufnahme zeigt ein Ausblick in die Zukunft die Aufgaben, die im Rahmen der Unfallabteilung zum Woh le ihrer Patienten in nächster Zeit und dies dring lich zu bewä ltigen sein werden. Dies erfolgt bereits in der Installierung einer computergesteuerten Datenverarbeitung, die zu einer Verbesserung und Erleichterung der Administration und Organisation im täglichen Betriebsablauf sowohl für Patienten und Personal führen wird und darüber hinaus e ine medizini - sche Dokumentation ermöglicht, um unsere Arbeit ständig im nationalen und internationalen Vergleich überprüfen und damit verbessern zu können. Priorität wird aber unserseits, im Interesse der Unfallpatienten, auf den Aus- oder Neubau der Ambulanzräumlichkeiten gesetzt. In den derzeit zur Verfügung stehenden Funktionsräumen ist eine optimale Versorgung nicht mehr mög lich. Bei der sehr hohen und, wie erkennbar, noch steigenden Frequenz der ambulanten Patienten sind zumindest zwei neue Untersuchungsräume für die Erstaufnahme und fünf für die Nachbehandlung mit Umkleidekabinen und zwei weiteren für die Röntgeneinheit und, den Patientenzahlen entsprechend, ausre ichende Warteräume erforderlich, um mit einer Verminderung der Wartezeiten und einer patientenfreundlichen Umgebung eine raschere und optimierte Behandlung gewährleisten zu können . Institut für medizinischchemische Labordiagnostik Vom einfachen Labor über dasZentrallabor bis zum heutigen Institut für medizinisch-chemische Labordiagnostik war es ein weiter Weg. Das ursprüngliche Labor des Krankenhauses befand sich im 3. Stock (West) des Altgebäudes; es war e in Raum mit einem Fenster, der jetzt als Schleuse zur Chirurgischen Intensivstation dient. In diesem „Kabinetter l" versahen die beiden Sekundarärzte, d ie es seit etwa 1920 gab, abwechselnd den Labordienst, ohne Hilfskräfte. Die Proben von Harn, Stuh l und eventuel l Blut wurden von den Abteil ungen ins Labor gebracht und wieder abgeholt. Diese Situation änderte sich erst mit der Aufnahme von Frau Gertrude KIa sc hk a , geb. Hannesschläger, am 1. Mai 1945, die ihren Dienst aber noch im alten ,,Kabinetterl" versah. In den Neubau der Internen Abte ilung, eröffnet im Oktober 1953, wurden bereits Räume für das Laboratorium eingeplant. Mit dem Wirken von Primarius Univ.-Prof. Dr. Ernst Kresbach stieg die Bedeutung der Labortätigkeit erheblich. Im Oktober 1965 wurde die Med.-techn. Fachschule zur Heranbildung geeigneter Fachkräfte gegründet, und Prim. Dr. Kresbach selbst wurde mit 24. September 1971 auch Facharzt für medizinisch-chemische Laboratoriumsdiagnostik. Lehrassistentin war ab sofort (bis zu ihrem Austritt am 31. 12. 1983) Frau Gertrude Klaschka. Am 1. September 1983 trat der neue Leiter des Zentral labors und der Med.-techn. Fachschule, Primarius Dr. Günter Wider, seinen Dienst an. zugleich wurde das zentra le Laboratorium in ein „Institut für medizinisch-chemische Labordiagnostik" umgewandelt. Seit 1. September 1983 ist Primarius Dr. Günter Wider Leiter des zentralen Laboratoriums, das in ein „lnstitutfür medizinisch-chemische Labordiagnostik" umgewandelt wurde, sowie der Medizinisch-technischen Fachschule. Geboren am 1. November 1940 in Klagenfurt, nahm er im Jahre 1960dasStudium der Medizin an der Universität Wien auf. Von 1969bis 1972erfuhrerseineAusbildung zum praktischen Arzt im Wilhelminenspital der Stadt Wien .Von 1972 bis 1978 absolvierte er die Ausbildung zum Facharzt für medizinische und chemische Laboratoriumsdiagnostik im Zentra ll aboratorium des Wilhelminenspi - tals. Gleichzei ti g, ab 1974, war er Leiter des Laborator iums der Blutspendezentra le des Österreichischen Roten Kreuzes für Wien, Niederösterreich und das Burgenland in Wien. Von 1978 bis 1983 war er Facharzt im Zentrallabor des WilhelmiPrimarius DR. GÜNTER WIDER nenspitals und der Blutspendezentra le; seine Erfahrungen haben in 50 Publikationen ihren Niederschlag gefunden. Als er 1983 zum Leiter des neugeschaffenen Instituts für medizinische und chemische Laboratoriumsdiagnostik am Landeskrankenhaus Steyr bestellt wurde, konnte er das ausgezeichnete Laboratorium der inneren Abteilung übernehmen und setzte dessen Integration in den gesamten Krankenhausbetrieb fort. Seither sorgte er für die laufende Erweiterung der Untersuchungspalette und die Ausweitung der Untersuchungskapazität, wie es einem modernen, rund um die Uhr geführten Krankenhausbetrieb angepaßt ist. Zur Bewältigung dieser Aufgaben wurden entsprechende Analysengeräte angeschafft. Seit 1987 besteht am Institut auch eine Ausbildungsstätte für Laborfachärzte. Mit dem Eintritt in das Landeskrankenhaus Steyr wurde er auch mit den Agenden des fortbildungsreferenten betraut, die mit monatlichen Vortragsabenden und jährlichen Symposien verbunden sind . 1991 erfolgte die Gründung einer Schule für den gehobenen med.-techn. Laboratoriumsdienst, gemeinsam mit Frau Elisabeth Rosenberger als leitender Lehrassistentin zur Heranbi ldung des für jede Laboratoriumstät igkeit erforderlichen Nachwuchses. Außerhalb des Krankenhauses ist Prof. Dr. Günter Wider als gewählter Präsident der ö sterreichischen Gesellschaft für Laboratoriumsmedizin tätig. 53

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