PRIMARIUS DR. HANSKRÖNIGSBERGER Die Schwerpunkte der Unfallabteilung Der Schwerpunkt der Tätigkeit an der Unfallabteilung liegt im wesentlichen auf drei Hauptgebieten: 1. Stationäre Behandlung von Verletzten sämtlicher Schweregrade; 2. Wiederherstellungschirurgie nach Verletzungsfolgen; 3. Ambu lante Behandlung . 1. Stationäre Behandlung von Ver letzten sämtlicher Schweregrade: Eine den internationalen Erfordernissen entsprechende und ständ ig adaptierte apparative Ausrüstung sowie d ie Ausstattung von qualifiziertem Personal und Räumlichkeiten ermöglicht eine optimale und definitive Versorgung aller Ver letzter an unserer Abtei lung. So stehen zwei aseptische Operationssä - le, mit angeschlossener Aufwachstation, zur Versorgung von Frischverletzten und zu Programmoperationen ständ ig über 24 Stunden zur Verfügung. Eine Sterilisatoinseinheit sowie die erforderlichen Aufbereitungsräume und Räum lichkeiten zur Aufbewah rung und Bereithaltung von Sterilgut, ermöglichen einen reibungslosen Ablauf. Ein zusätzlicher septischer Operationssaal ist davon räumlich getrennt auf der Septischen Abteilung, mit Röntgenapparat und Steri lisation ausgestattet, eingerichtet. Zur Primärversorgung polytraumatisierter Patienten, d. h. Schwerstver letzter, dient ein mit allen modernen röntgendiagnostischen und therapeutischenanästhesiologischen - chirurg ischen Möglichkeiten ausgestatteter Schockraum, der jedoch, um a llen Anforderungen genüge lei sten zu können , e ines dringenden Ausbaus bedarf, damit 52 auch eine stationäre sonographische und computertomograhische Diagnostik betrieben werden kann. Das Narkosegipszimmer, ebenfalls ausgestattet mit Narkose- und mobiler Röntgenapparatur erlaubt kleinere stationäre wie auch ambulante operative Eingriffe. Die unfalleigene Röntgenabteilung verfügt über drei permanente Arbeitsplätze und hat darüber hinaus sämtliche mobilen Röntgeneinheiten in den versch iedenen Behandlungsräumen sowie das stationäre Deckenstativ im OP-Saa l zu bed ienen . Schon immer, aber gerade zu Beginn der Übernahme der Unfallabteilung im Juni 1987, haben sich neue Behandlungsstrategien und -methoden in der Unfallchirurgie etabliert und letztendes durchgesetzt und fanden somit durch eigene Erfahrung, Überzeugung und Erfolg auch ihren festen Platz an unserer Abteilung . Aus der Vielzahl der neuen und bereits in hohem Maße bewährten Behandlungsmethoden seien einige hervorgehoben: die Arthroskopie großer Gelenke (Knie, Schu lter) zur Diagnostik und Behandlung von frischen oder a lten Verletzungen (z. B. Kreuzband-, Meniskus- oder Knorpelver letzungen, etc.); der Fixateur externe zur Behandlung von geschlossenen und offenen Brüchen langer Röhrenknochen; die operative Behandlung von Wirbelbrüchen mit oder ohne Querschnittslähmung mit Platte oder Fixateur interne; die Verri egelungsmarknagelung bei Brüchen langer Röhrenknochen (Ober-, Unterschenkel, Oberarm); die Kreuzbandchirurgie bei alten oder frischen Ver letzungen; neue Osteosyntheseverfahren bedingt durch neue Materialien oder Erkenntnisse in der Knochenbruchhei lung; neue Erkenntnisse in der Weichtei lchirurgie (z. B. Fibrinklebung bei Achi llessehnenrissen, Knorpelfrakturen oder -schäden, Nervenläsionen, Hautplastiken, etc.). Bedingt durch eine wesent lic h verbesserte präklinische Versorgung polytraumatisierter Verletzter durch Notarztwagen und Rettungshubschrauber hat d ie Versorgung von Polytraumen einen entscheidenden Wandel erfahren. Einern früher konservativem Verha lten wich nun ein eher aggressives, mit dem Ziel einer sofortigen und definitiven Versorgung aller Verletzungen . Die lebensbedrohlichen Kombinationsverletzungen von Schädelhirntraumen, Abdominalver letzungen, offenen oder gesch lossenen Brüchen langer Röhrenknochen usw. bedürfen aber einer koordinierten Zusammenarbeit mit anderen Abtei Iungen wie der Ch irurgischen, Internen Abte ilung, dem lnstitutfür Anästhesiologie, Radiologie usw. und hat sich in all den letzten Jahren bestens bewährt. Weiters umfaßt der stationäre Bereich drei Bettenabteilungen mit insgesamt über 100 system isierten Betten. 2. Wiederherstellungschirurgie nach Ver letzungsfolgen Trotz primärer Versorgung schwerer Verletzungen an den Extremitäten und Gelenken oder durch chronische Schädigungen können Beschwerden, Bewegungseinschränkung, Funktionsver lust entstehen. Wie bereits oben erwähnt, haben sich arthroskopische Eingriffe an den Menisci, Knorpelbelägen und insbesonders an den Kreuzbändern bewährt. Posttraumatische Gelenkschädigungen erfordern oftmals einen Ersatz durch künstliche Gelenke und werden mit Erfolg besonders an Hüft-, Knie- und Schu ltergelenken angewendet. 3. Ambu lante Behandlung Die Untersuchung aller Unfallverletzter erfolgt im Rahmen der unfal lchirurgischen Ambu lanz, wobei auf Grund der Verträge mit den Unfallversicherungsanstalten den Arbeitsunfä llen, dazu gehören auch sämtliche Schulunfälle, e in besonderer Augenmerk geschenkt wird. Neben den jährlich ca. 25.000 Fr ischverletzten werden in der Ambulanz ca. 80.000 Nachbehandlungen sowohl ambulanter wie auch stati onärer Patienten mit den notwendigen Röntgen- und Gipskontrollen durchgeführt. Die physikotherapeutische Nachbehandlung sowoh l im stationären wie im ambulanten Bereich obl iegt dem Institut für physikalische Medizin . Mit Jahresbeginn 1991 wurde dem ständigen Zuwachs an Patienten und der in
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