75 Jahre Landeskrankenhaus Steyr 1916-1991

Oberarzt im Institut für Physikalische Medizin an der UniversitätWien beschäftigt. Die Schwerpunkte seiner wissenschaft li - chen Tätigkeit lagen in der Untersuchung von replantierten Extremitätenteilen (vorwiegend Finger) an 54 Personen, deren Durchblutungs-, lnnervations- und Funktionsverhältnisse er studierte. Als Gastarzt war er von Apr il bis Juni 1981 an der Orthopädischen Universitätsklinik Wien und von Juli 1981 bis Dezember 1981 an der Neurologischen Universitätsklinik tätig. Von Jänner bis September 1982 vollendete er seine Ausbildung an der Internen Abteilung der Krankenansta lt Allgemeine Poliklinik Wien. Von dort weg wurde er ans Landeskrankenhaus Steyr berufen. Primarius Dr. Haymo Brühne ist seit zwei Jahren Fachgruppenobmann der Physikalischen Medizin und seit Jänner 1991 Vizepräsident der österr. Gesellschaft für Physikalische Medizin und Rehabilitation. Primarius DR. HAYMO BRÜHNE Die Schule für den Physikotherapeutischen Dienst Die Bedeutung von qualifizierten physikotherapeutischen Personal hat in den letzten zwei Jahrzehnten sprunghaft zugenommen. Die kurativen Maßnahmen in den Krankenanstalten aber auch die gestiegenen medizinischen Ansprüche in der Rehabilitation und Prävention veranlaßten LH-Stv. Gerhard Passart eine derartige Schule des gehobenen medizinisch-technischen Dienstes ins Leben zu rufen, um den Bedarf an Fachkräften abzudecken. Unter erschwerten Bedingungen, zusätzlich durch die sehr kurze Vorbereitungszeit der Schulleitung verschärft, unterzogen sich am 13. Juli 1984 175 Bewerber(innen) den kritischen Auswah lkriterien einer fünfköpfigen Aufnahmekommission unter Vorsitz von Landessanitätsd irektor Dr. Gernot Süß. 24 Aufnamebewerber fanden die Zustimmungder Kommission. Am 17. 9.1984begann der improvisierte Lehrbetrieb mit drei Lehrassistenten(innen) unter der ärztlichen Leitung von Prim. Dr. Haymo Brühne. Die leitende Lehrassistentin Med.-techn. OAss. Elfriede Visek und ihr Stell vertreter Med.-techn. OAss. Andreas Gattermeier haben von Anfang an unermüdlich für das Gelingen und den heutigen guten Ruf der Schu le gearbeitet. Seit Juli 1988 werden sie von Frau Karin Wastlbauer in ihren Bemühungen und ihrer Lehrtätigkeit ausgezeichnet unterstützt. Im ersten Jahr waren sie Gast in der MTFSchu le, dann wurden zwei Unterrichtsräume im Bereich der Chirurgie adaptiert. Als Aufenthalts- und Umkleideraum dient der Gang vor den zwei Klassenzimmern. Die praktische Ausbildung erfolgt bis heute in einem provisorischen Unterrichtsraum im Keller des Schwesternwohnheimes. Die ersten vier Jahrgänge wurdenmit 24 Schülern geführt, danach wurden jedes Jahr 28 Schü ler aufgenommen. Von bisher fünf Jahrgängen, die mit dem Diplom abschlossen, insgesamt 125 Schülern, eine Schü lerin wechselte von einer anderen Schule nach dem ersten Jahr zu uns, erreichten 121 ihr Ausbildungsziel, das begehrte Diplom. 58 von ihnen schlossen mit ausgezeichneter Beurteilung ab. Die bisherigen Absolventen haben ein weitreichendes Betätigungsfeld in verschiedenen, vorwiegend öffentlichen Einrichtungen im In- und Ausland gefunden. Sie sind hauptsächlich in Oberösterreich und Wien, aber auch in den westl ichen Bundesländern und im benachbarten Ausland beschäftigt. Oberpharmazierat Mag. Liselotte Kolb, Leiterin der Anstaltsapotheke Die Anstaltsapotheke Nahezu kurios, auch wenn es zu der damaligen Zeit zweckentsprechend war, mutet die ursprüngliche Handhabung der Medikamentenbeschaffung an. Es gab keinen eigenen Raum, der für die Arbeit eines Apothekersgeeignet gewesen wäre, für die Medikamente stand lediglich ein Nebenraum im Operationssaalbereich (3. Stock) mit einigen Schränken zur Verfügung. Die Überwachung des Raumes und die Medikamentenausgabe oblagen einer Operationsschwester, und das war die Schwester Gregoria, d ie diese Tätigkeit seit dem 8. Juni 1928 versah und bis 1953 in der Apotheke verblieb. Diese Schwester Gregoria, ähnlich wie die Schwester Pompilia in derTherapie, war vom Krankenhaus Steyr kaum wegzudenken; jedenfalls ist auch sie ein Stück der Geschichte des Landeskrankenhauses Steyr geworden. Sie ist am 1. Mai 1991 im 90. Lebensjahr im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern in Linz gestorben. Die Medikamente wurden aufgrund der Anforderungen abwechselnd bei den Steyrer Apotheken bestellt. In den Dreißigerjahren kam wöchentlich einmal oder zweimal ein auswärtiger Apotheker (Mag. pharm. Weitlauer und Mag. pharm. Steinwendtner) ins Krankenhaus, der jeweils die Medikamentanforderungen übernahm. Erst 1945 wurde eine Apothekerin angestellt. Da im Jahr 1945 die Pharmazeutische Industrie noch in den Ki nderschuhen steckte, war man größtenteils auf die Eigenerzeugung angewiesen. Die damalige Apothekenleiterin Frau Mag. Blecha, die die Apotheke von 17.9.1945 bis 30. 9. 1957 leitete, hat in Zusammenarbeit mit dem Leiter der Internen Abtei - lung Herrn Hofrat Prim. Dr. Essen die Rezepturen entwickelt, vereinzelt wu rden auch schon sterile Lösungen für die parenterale Verabreichung hergestellt. In dieseZeitfällt der Neubau der Internen Abtei lung, in dem auch eine neue Apotheke eingeplant wurde, die am 4. April 1953 eröffnet werden konnte. Dort war eine Sterilabteilung installiert, in der im bescheidenen Ausmaß mit der Herstellung von Infusionen begonnen wurde. Vom 2.1 . 1958 bis 14.7.1964 leitete Frau Mag. Eva Nerlich die Apotheke. Ihre Nachfolgerin war Frau OberpharmazieratMag. pharm. Leopoldine Pölzl, die die Apotheke bis 31. 12. 1984 leitete. In deren Wirkungszeit fällt eine bedeutende Veränderung und Ausweitung, wie sie durch das Anwachsen der Abteilungen längstfä lli g geworden war. In das neue Aufnahme- und Verwaltungsgebäude war auch ein Apothekentrakt eingeplant worden. Im Kel ler und im ersten Stock wurde auf fast 1100 m2 dieApothe49

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