75 Jahre Landeskrankenhaus Steyr 1916-1991

Primarius DR. KARL CERWENKA sehr wichtig. daß Neuerungen mit möglichst kurzen Verzögerungen von den Univ. Kliniken übernommen werden könden. wobei eine enge Zusammenarbeit mit dem hiesigen Institut für Pathologie notwendig ist. Seit kurzem kann an unserem Zentralröntgeninstitut auch die percutane Nucleotomie als Behandlungsmethode angeboten werden. Dabei handelt es sich um eine röntgengezielte Absaugung des gallertartigen Kernes der Bandscheiben. welche bei besonders sorgfältig gestellter Indikation den entsprechenden Patienten eine rasche Besserung ihres Bandscheiben leidensbringen kann. Pro Jahr werden an unserem Institut ca. 35.000 Patienten untersucht oder behandelt. Um diese Aufgaben erfüllen zu können. bedarf es Personal in ausreichender Zahl mit möglichst hohem Ausbi ldungstand und natürlich auch der entsprechenden technischen und räumlichen Ausstattung. Dies ist mit dem derzeitigen Persona lstand schon nur mit Mehrdienstleistungen möglich. Um die weitere Enwicklung. welche nebenbei mit hohem Fortbildungsaufwand verbunden ist, mitmachen zu können, ist die Aufstockung des Personalstandes für die nächsten Jahre auf vier Fachärzte und vier Ausbil - dungsärzte sowie 25 RTA/MTF geplant. Derzeit ist ein gänzlich neues Zentra lröntgeninstitut in Bau, welches im Erdgeschoß der neuen Chirurgie situiert sein wird. Die lange Planungs- und Baudauer konnte jedoch mit dem techni schen Fortschritt auf dem Gebiet der bildgebenden Diagnostik nicht Schr itt halten. sodaß in Kürze ein weiterer Zubau in Angr iff genommen werden muß. we lcher die dringend benötigte Kernspintomographie aufnehmen wi rd . Mit Befriedigung stellt der Abteilungsleiter fest, daß es ihm gelungen ist. die verantwortlichen Stellen davon zu überzeugen. daß im neuen Zentralröntgeninstitut auch eine fast vollständig neue apparative Einrichtung investiert wird. Es kann jetzt schon angenommen werden. daß damit das Landeskrankenhaus Steyr auch für die nächsten Jahre über ein Zentralröntgeninstitutverfügen wird. daß zu den bestausgestattesten Österreichs zäh lt und damit dem wirtschaftlichen Wohlstand unseres Bundeslandes entspricht. nen. Weiters müssen lebenswichtige Un- D • 0 th •• d I h Abt ,1 tersuchungen und Behandlungsmetho- 19 r opa· ISC 9 91 U ng den rund um die Uhr in vol ler Qualität zur Verfügung stehen. Die Tatsache. daß sei t 1978 an dieser Abteilung selektiveAngiographien in reichlicher Zahl bei gleichzeitiger kontinuierlicher Entwicklung des ärztlichen Personalstandes durchgeführt werden . hat es ermöglicht. daß schon sehr früh . nämlich 1981, mit interventionel len radiologischen Methoden begonnen werden konnte, welche große angiographi - sche Erfahrung vorau ssetzten. Mit der Za hl der damit behandelten Patienten liegt unser Krankenhaus im Spitzenfeld der österreich ischen Spitä ler. Diese Entwicklung hat es auch mit sich gebracht, daß die Abteilung immer die modernsten GerätedafürzurVerfügung hatte.So konnten auch andere interventionelle radiologische Verfahren in das Programm aufgenommen werden. wieGal - lenwegsdrainagen bei Tumorpatienten und die vielen Anwendungen er- und ul - traschallgezielter Punktionen . Seit 1990 ist in unserem Krankenhaus auch die Mammographie-Stereotaxie instal liert. Dafür wu rde ein Spitzengerät angekauft, welches über eine rechnergestützte Stereotaxie-Vorrichtung verfügt.Damitkönnen kleinste nichttastbare Veränderungen der weiblichen Brustdrüse mm-genau mit einer dünnen Nadel punktiert werden und dann das dabei gewonnene Material für cytologische Ausstriche verwendet wer42 Im September 1986 wurde mit Eröffnung der orthopädisch-chirurgischen Abteilung im LKH-Steyr dem großen regionalen und überregionalen Bedarf Rechnung getragen. Dies zeigt nicht nur die gute Akzeptanz der Abtei lung durch die Bevölkerung Steyrs, sondern auch der rege Zustrom von Patienten aus den übrigen Bundesländern und aus dem Aus land. DieAbteilung umfaßt derzeit 42 Betten für Erwachsene und acht Betten für Kinder. Diese Kapazi tät wird jedoch in keiner Weise dem Andrang gerecht, sodaß für unsere Patienten Wartezeiten von 1 bis 1½ Jahren die Regel sind . Zur Betreuung der Patienten stehen dem Abteilungsleiter derzeit zwei Ass istenzärzte in Ausbildung zum FA für Orthopädie und orthopädische Chirurgie, zwei Sekundarärzte und drei Turnusärzte in Ausbildung zum praktischen Arzt zur Seite. Gemeinsam mit einem jungen Team ambitionierter Krankenschwestern, Physikotherapeutinnen . Schwesternschülerinnen. sowie Mitarbeitern des San itätshilfsdienstes bemühen sich die Ärzte um ein hohes Niveau an medizinischer und pflegerischer Betreuung . Die Schwerpunkte der Abteilung liegen in der Wirbelsäulen-, Hüft- und Kniegelenkschirurgie, sowie in arthroskopischen Operationen . Zah lreiche Besuche ausländischer Fachkollegen weisen auf den hohen medizinischen Standard der Abtei lung hin . In Zusammenarbeit mit dem Institut für Anästhesiologie werden in zwei hochsterilen OP-Sä len pro Jahr ca. 1200 Operationen durchgeführt, die das gesamte Spektrum der orthopädi schen Ch irurgie abdecken . Neben einer allgemeinen Ambu lanz für Orthopäd ie werden Spezialsprechstunden für Erkrankungen der Kniegelenke. Sportverletzungen, Kinderorthopädie einschl . Hüftsonographie bei Säugl ingen angeboten . Von dieser Möglichkeit machen jährlich ca. 5000 Patienten Gebrauch. Zusätzlich werden zahlreiche Patienten anderer Stationen des Krankenhauses konsi liarisch betreut. Für die Zukunft wünscht sich das gesamte Team der Orthopädie e ine Erweiterung der Abteilung. damit den Wünschen der Patienten besser gerecht werden und vor allem die unerträglich langen Wartezeiten verkürzt werden können.

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