Das Institut für Radiologie-Röntgen Der Ausbau der Röntgenabteilung im Landeskrankenhau s Steyr von bescheidenen Anfängen bis zu einem nochmodernen Institut für Radiologie ist untrennbar mit dem Wi rken des Röntgenologen Dr. Franz Breitwiese r verbunden. Dennoch ist erwähnenswert, daß die Röntgenmed izin schon im „alten" Krankenhaus erfolgreich angewandt wurde. Den Pesona laufzeichnungen, d ie von der Krankenhausbeamt in Frau Maria Vollbert gewissenhaft geführt wurden, ist die Erinnerung an das Wirken von Frau Hermine Kide rl e (geb. am 17. 1. 1870, gest. am 13. 1. 1955) zu verdanken. Hermine Kiderlewarbereitsam 1.11 .1915ins Krankenhaus eingetreten, damals noch in das St.-Anna-Spital, und übersiedelte dann mit dem Personal auch in das neue Gebäude. Sie wohnte in der eigenen Vil - la an der Stelzhamerstraße und versah vollkommen freiwi llig und unbezahltden Dienst e iner Röntgenassistentin. Erst ab Apri l 1934 wu rde sie von der Krankenhausleitung krankenversi chert. Bis März 1947, a lso damals schon 75 Jahre a lt, versah sie noch immer ihren Dienst am Röntgenapparat, an dem sie mehr al s dreißig Jahre zuvor angelernt worden war. Dr. Hans Essen, zunächst Ass istent und dann Primarius der Internen Abtei lung, versah zusätzlich den Röntgendienst. Nach den Visiten begab er sich zum Röntgenapparat, der damals im Operationsbereich aufgestellt war. Dr. FranzBre itwieser wurde mi t 1. September 1958 d irekt vom Zentralröntgen der Universität Graz als Röntgenfacharzt ans Landeskrankenhaus Steyr berufen und nahm die Ausbaumaßnahmen zielstreb ig in Angriff. Der erste Schritt war 1960 die Insta llierung einer Therapiestation . Bereits 1961 wurdeeineeigeneRöntgenabteilung geschaffen und Dr. FranzBrei twieser zu deren Primarius ernannt. Die Röntgenabteilung, im Internen Trakt si tui - ert, wurde räumlich mehrmals erweitert. Der Umfang und die Bedeutung, die die Röntgenabteilung binnen weniger Jahre erlangt hatte, kamen in der Bewilli - gung e iner Ausbildungsstell e für Radiologie im Jahre 1966 zum Ausdruck, der 1985 eine weitere Ausbildungsstel le folgte. Sch ließlich waren zwei Fachärzte und zwei Ausbildungsassistenten in der Röntgendiagnostik tätig . Mit der Einführung der Somographie und der Vervollkommung der Angiographie sowie der Etablierung der Digitalen Subtraktionsangiographie konnte ei n Spitzenstand der Röntgendiagnostik nach den Kriterien modernster Verfahren erreicht werden. Ein weiterer Höhepunkt war am 5. Apri l 1988 d ie Inbetriebnahme der Computertomographie. Nach Fertigstellung des Neubaues der Chirurg ischen Abteilung wi rd das Radiologische Institut in dieses Gebäude übersiedeln . AlsPrimarius Dr. Franz Breitwieser seit 1. 1. 1989 auch W. Hofrat des Landes Oberösterreich - mit Ende des Jahres 1989 in den Ruhestand trat, konnte er die Gewißheit mitnehmen, mit seinem Wirken ein Institut geschaffen zu haben, das von größter Bedeutung für alle anderen Abtei lungen war und zu den bestausgestatteten Radiologischen Instituten Österreichs zäh len konnte. Dr. Breitwieser hat diese leistung nicht nur durch seine hervorragende Qua lifikati on und die fortlaufende Anwendung der medizinischen und techn ischen Neuerungen auf W. Hofrat Primarius DR. FRANZ BREITWIESER diesem Fac hgeb iet, sondern auch durch se in Durchsetzungsvermögen und seine Beharrlichkeit zustandegebracht. FranzBreitwieser, geboren am 5.12.1924 in Wels, hatte 1941 an der Universität Wien das Stud ium der Medizin aufgenommen, das dann al lerdings durch die Kriegszeit unterbrochen wu rde. 1945 setzte er das Studium fort und wurde im Jahre 1950 an der Universi tät Innsbruck zum Doktor der Med izin promoviert. Seine Turnusausbi ldung begann er im Krankenhaus We ls, wechse lte dann an die Pathologische Abteilung der Universität Innsbruck zu Prof. Lang und kam 1955 wieder insKrankenhausWels, wo er die Facha rztausbildung für Röntgenmedizin bei Primarius Dr. Wa lter Dobretsberger absolvierte. Seine wei tere Ausbi ldung erfuhr er im Radiologischen Institut der Universität Graz bei Prof. Anton Leb. Mit der Berufung nach Steyr war die Aufgabeverbunden, die Röntgenabteilung aufzubauen, die er zielstrebig und mit Erfolg in Angr iff nahm. Primarius Dr. Kar l C e r w e n k a , sei t 1. Oktober 1989 Leiter des Radiologischen Institutes, ei n gebürtiger Niederösterreicher, hat sein Medizinstudium an der Universität absolviert und ist im Jahre 1972 nach Steyr gekommen . Nach abgeschlossenem Turnus begann er 1976 d ie Ausbi ldung zum Facharzt für Rad iologie unter Primarius Dr. Breitwieser. Die Schwerpunkte seit Beginn seiner radiologischen Tätigkeit waren d ie Ang iographie (Darstellung der Blutgefäße) und die Sonographi e (Ultraschalldiagnostik). An der Einführung der interventionellen Radiologie zur Behebung von Durchblutungsstörungen (Katheter-Ballon-Dilatationen) am LandeskrankenhausSteyr war er maßgebl ich beteiligt. Das Zentra lröntgeninstitut weist derzeit einen Personalstand von sechs Ärzten, 15 RTA-MTF, vier Schreibkräften und zweiStationshilfsdiensten aus. Sechs RTA-Stel len sind zur Zeit wegen Persona lmangels unbesetzt. Der Größe des Kranken hauses entsprechend, muß das Zentralröntgen institut a lle bi ldgebenden diagnostischen Methoden anbieten können. Es ist dabei 41
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