mertrakt eingeplant. Der gynäkologi - sche Trakt sah zwei Operationssä le vor. Mit den notwendigen Nebenräumen fü r die medizinische Versorgung und für das Pflegepersona l wurde al len Anforderungen entsprochen. Der 22. April 1968 war schließlich e in denkwürdiger Tag für das Landeskrankenhaus Steyr, denn an diesem Tag wurde der Neubau der Geburtsh ilfl ich-gynäkolog ischen Abte il ung offiziell seiner Bestimmung übergeben. Die neue Frauenklinik stellte sich nach fünf Jahren Bauzeit, bei Kosten, die auf 28,5 Mi llionen Schil ling angewachsen waren, mit 162 Pati entenbetten schier als „Erlösung" nach der bisherigen Raumnot dar. In der Eröffnungsfeier, die trotz des bedeutsamen Anlasses im Rahmen der Al ltagsarbeit stattfand, konnte Primarius Dr. Diwald mit Genugtuung darauf verweisen, daß die Rea lisierung des Projektes seinen Wünschen weitgehend entsprach. Er sprach aus d iesem An laß auch den ärztlichen Mitarbei tern, den Schwestern und den Hebammen, die unter schwierigsten Umständen in den a lten Abtei lungen mit bester Mot ivation ihren Dienst versehen ha tten, sei nen Dank a us. Er erinnerte daran, daß se it 1952 in der Geburtsh il festation 32.000 Kinder zur Welt gekommen waren und in der gynäkolog ischen Abtei lung 26.000 Operationen durchgeführt worden sind. OberschwesterAnni Pramhas in der neugeschaffenen Frühgeburtenstation W. Hofrat Primarius DR. JOSEF DIWALD .. Pr imarius Dr. D i w a I d, von der OÖ Landesreg ierung zum Wirk l. Hofrat ernannt, konnte sein verd ienstvollesWirken im neugeschaffenen Abteilungsgebäude, für dessen Zustandekommen er seine ganze Energie und seine Durchsch lagskraft eingesetzt hatte, nur achteinhalb Jahre fortsetzen, denn dieser Mann, der in der Kraft seiner Jahre einer machtvollen Eiche glich, wurde von einer heimtückischen Krankheit befallen und am 4. November 1976 dah ingerafft. Geboren in Linz, maturierte er am Stiftsgymnasium Kremsmünster, stud ierte in Wien und Innsbruck und wu rde 1939 zum Doktor der gesamten Heilkunde promoviert. Zunächst wirkte er im l<rankenhaus der Elisabethinnen in Linz, wurde dann zum Militärdienst einberufen und kam nach dem Krieg an die Frauenklinik Linz. Am 16. Oktober 1950wurde er nach Steyr berufen, bereits mit dem Auftrag, eine e igene Geburtshi lf lich-gynäkologische Abteilung aufzubauen. Primarius Diwald wurde bald zu einer schier legendären Gesta lt, e indrucksvol l in den Körpermaßen, dabei aber ein Mensch voll Güte und Kontaktfähigkeit. Außer seinem ärztlichen Können war es das Vertrauen, das er ausstrah lte, was seinen wei treichena den Ruf begründete und die Zah l der Frauen, d ie bei ihm gynäkologische Beratung und Behand lung suchten, jährlich steigen ließ. Sein Verantwortungsbewußtsein, sein Fleiß und seine stete Einsatzbereitschaft waren so sprichwörtlich wie die Tatsache, daß er zu jeder Nachtzeit von daheim in d ie Klinik abberufen werden konnte..Alser am 4. November 1976, erst 62Jahre a lt, in d ie Ewigkeit abberufen wu rde, wurde sein Hinscheiden a llenthalben tief betrauert. Er hat seine letzte Ruhestätte in Salzburg gefunden. Am 1. Juli 1977 hat Un iv.-Prof. Dr. Erich G o I o b , geboren am 2. Mai 1930 in Klagenfurt, nach 22jäh ri ger Tät igkeitd ie Leitung des Geburtshilflich-gynäkolog ischen Abteil ung am Landeskrankenhaus Steyr übernommen. Univ.-Prof. Dr. Golob erhielt seine chirurg ische Ausbil - dung an der 1. Chirurgischen Un iversitätsklinik inWien unter Prof. Dr. L. Schönbauer, seine internistische Ausbildung an der 1. Medizinischen Universitätsklinik Wien unter Prof. Dr. E. Lauda. An der II. Universitätsfrauenkli nik in Wien arbei tete Dr. Golob unter Prof. Dr. H. Zacher!, Prof. Dr. Bra itenberg und seit 1964 unter Prof. Dr. H. Husslein. Von 1971 bis 1977 war Dr. Golob 1. Oberarzt an der II. UniversitätsfrauenklinikWien. Mi t seiner Berufung ans Landeskrankenhaus Steyr war d ie Gewißheit gegeben, daß d ie Geburtshilflic h-gynäkologische Abtei lung e inen Primararzt von hervorragender Qual ifikation bekam. Un iv.-Prof. Dr. Golob hat die Chromosomenanalyse in die klin ische Diagnostik e ingeführt, die Familienplanung in Österreich aufgebaut und radioimmunologische Hormonuntersuchungen während eines Forschungsjahres in den USA erarbeitet. In seiner operativen Tä ti gke it hat sich Prof. Dr.Golob vor a llem in der gynäkologischen Krebsch irurgie Verdienste erworben. Die Übertragung der Leitung der gynäkolog isch-geburtshilflichen Abtei lung am Landeskrankenhaus Steyr eröffnete Primarius Univ.-Prof. DR. ERICH GOLOB ein neues Arbeitsgebiet, wobei es in erster Linie darum ging, die Leistungen der Abtei lung an hoch angesetzte medizin ische Maßstäbe heranzuführen. Die dama lige Ana lyse des lstzustandes derGeburtsh ilfe ergab, daß eine weitere Verbesserung der geburtshi lf lichen Resultate, das heißt eine Risikoverringerung 33
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