75 Jahre Landeskrankenhaus Steyr 1916-1991

Die Geburtshilfliche- und Gynäkologische Abteilung Bereits unter Primarius Dr. Erich Oser waren Hebammen angestellt, die Geburtshilfe leisteten. Die Betten der Wöchnerinnen befanden sich damals im zweiten Stock des Altbaues. Mit der Berufung des Facharztes für Geburtshilfe und Frauenheilkunde Dr. Josef Diwald am16.Oktober1950und dessen Auftrag, im Landeskrankenhaus Steyr eine Geburtshiflich-gynäkologische Abteilung aufzubauen, setzte ein sprunghaftes Ansteigen der Geburtenzahl ein. Die neue Abteilung wu rde, räumlich abgetrennt, im ersten Stock des Verbindungstraktes zwischen Altbau und Internem Bau eingerichtet und am 13. September 1952 feierlich eröffnet. Damals wurde d ie Errichtung e iner eigenen Abteilung für Geburtshi lfe und Gynäkologie mit echt als denkwürdige Neuerung gewürdigt, doch der gewaltige Zustrom, ausgelöst durch den hervorragenden Ruf, den sich die „Abteilung Diwald" in kürzester Zeit erwarb, führte bald zu einer Raumnot, die vielerlei Probleme schuf. Waren im Jahre 1950 noch siebenhundert Geburten gezählt worden, so waren es bei jährlichen Steigerungen 25 Jahre später, a lso 1975, 2700 Entbindungen. DerZustromderWöchnerinnen aus e inem weiten Einzugsgebiet nach Steyr, dazu die geburtenstarken Jahrgänge ab den Fünfziger- und Sechzigerjahren, führten dazu, daß Primarius Dr. Diwald und das Landeskrankenhaus Steyr beim Land Oberösterreich immer vehementer auf einen eigenen Neubau drängten. Im Jahre 1962 gab Landeshauptmann Dr. Heinrich Gleißner persönl ich „grünes Licht" für die Errichtung eines gesonderten Neubaues, der als vierstöckiger Trakt gedacht war. Während der Planungsarbeiten hatten Ärzte, Hebammen und Schwestern bei räumlich katastrophaler Raumnot weiterhin einer sch ier übermenschlichen Leistungsanforderung standzuhalten . In der 1952 eröffneten Geburtshi lfeabteilung waren 25 Betten vorgesehen, aufgestellt aber waren oft 60 Betten, wobei noch mehr wegen des starken Andrangs 32 nötig gewesen wären. Ebenso waren statt der 44 Planbetten für Gynäkologie tatsächlich meist 70 Betten aufgestel lt. Hoffnungsvo ll sahen Ärzte, Hebammen und Schwestern dem Neubau entgegen, der in der Planung nunmehr 140 Betten vorsah, dazu natürlich auch Operationsräume, Kreißzimmer sowie die Frühgeborenenstation mit Säug lingsboxen nach dem neuesten Stand der medizinischen Erkenntnisse. Die Fertigstellung des Neubaues, der auf 15 Mil li onen Schilling veransch lagt war, wurde für den Spätherbst 1964 erwartet; in der Entstehungszeit dieses Gebäudes gab es laufend Kontakte, aber auch harte Auseinandersetzungen zwischen Primarius Dr. Diwald und dem Planungsteam, denn der Primararzt legte größten Wert darauf, daß seine Erfahrungen und die Erfordernisse der praktischen Tätigkeit in d ie Endplanung einbezogen wu rden . für die bislang noch verwendeten Räume der Geburtshilfe- und GynäkologieAbteilung hatte man bereitseineandere Widmung vorgesehen. Die Ch irurgie und die Urologische Abteilung sollten dort eine räumliche Erweiterung bzw. eine eigenständige Situierung erfahren . Im Frühjahr 1963, als der Baubeginn nach vorhandenen Plänen bereits in Aussicht stand, stand fest, daß die Steyrer Frauenklinik zwar nicht die größte, wohl aber die modernste in Österreich werden würde. Nach der Planung, erstel lt in Zusammenarbeit von Arch itekten Dipl.- Ing. Harlass und Primarius Dr. Diwald, war ebenerdig d ie medizinische Zentrale mit einem gynäkologischen Operationstrakt und ein Kreißzimmertrakt vorgesehen. Ein Untersuchungsraum, ein Warteraum für die bangenden Väter, die Frühgeburtenstation mit vier Inkubatoren wurden ebenfalls in den KreißzimAm22.April 1968 wurde der Neubau der Geburtshilfe- und Gynäkologie-Abteilung seiner Bestimmung übergeben. Das Foto zeigt Dir. Prim. Dr. Reinhold Bauer, Verwalter Reg.-Rat Riedl und Prim. Dr. Josef Diwald im neuen Operationssaal.

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