75 Jahre Enrica von Handel-Mazzetti 1946

(1911—15), der Filmschauspieler Rudolf Forster (1904—05 81), der Charakter¬ darsteller Eduard Loibner (1919—20), die Bayreuthsängerin Maria Müller (1919—20), der Tenor Nobert Nästelberger (1913—14), der Bariton Dr. Emil Schipper (1911—12), die Burgschauspielerin Lilly Stepanek (1935—36), der Burgtheaterkomiker Hermann Wawra (1912—13), der Regisseur Herbert Waniek (1919—20). Manche wieder haben Berufungen ausgeschlagen und sind in Linz heimisch geworden: Linz hat immer einen Stock eingesessener vorzüglicher Schau¬ spieler gehabt, ruhende Pole in der Bühnenerscheinungen Flucht, und sie haben immer den Kern des Ensembles gebildet: der Komiker Leopold Beringer (1868 bis 1914) wie der edle Sprecher Anton Freytag (1896—1929), Geo Le Brêt (1906—1916) wie Rudolf Lenoir (zuerst 1898—1901, dann 1922—23, 1925—28, hier lebend), Karl Pammer (seit 1919) wie der Charakterkomiker Franz Schmidt¬ Renner (1898—1930), nicht zu vergessen die prachtvolle Else Maltana Schar¬ schmidt (1907—28) und Kapellmeister Theodor Peyrl (seit 1917). Dem boden¬ ständigen Charakter des Theaters entspricht auch die Förderung der heimischen Talente des Dramas, die es sich seit je angelegen sein ließ: dies gilt für Hermann Bahr??) wie für Richard Billinger, die zwei bedeutendsten dramatischen Be¬ gabungen des Landes, aber ebenso für Wilhelm Kienzl33), für Adolf Schwayer34) wie für Rudolf Holzers5), für Hans Neinthaler6) wie für Hermann Heinz Ortner, der sich nur leider, nach verheißungsvollen Anfängen, nicht zum Dichter, sondern zum Geschäftsmann und Tendenzmacher entwickeln sollte*?), es gilt für lokale Talente wie Alfred Ebenhoch und die Ottilie Fürböck, für Gustav Streicher wie für Karl Watzinger, für Anzer wie für Weislein, und in der Operette für die Komponisten Pepöck und Schmidseder wie den Librettisten Ignaz Brantner sind spurlos verklungen, Namen manche Uraufführungen heimischer Auchdramatiker eien Schall und Nauch Den schönsten Wagemut eines Theaterleiters den zu Uraufführungen unbekannter Autoren, haben die Linzer Direktoren fast alle aufgebracht; in der Spielplangestaltung im ganzen aber fehlte jener Mut zum Eigenen: alle Direktoren haben da vorerst nach Wien und dann nach München und Berlin geblickt, und nicht nur das Gute des großstädtischen Spielplans, sondern auch das nur Erfolgreiche hereingenommen, das dann nur zu oft in Linz — eben 31) Die Linzer Kritik meinte damals (in „Theater und Brettl“, III. 11, S. 7), er sei „ganz köstlich“, und wenn sich „seine höhere, hagere Gestalt einmal ausgewachsen haben wird, dürfte er ein gesuchter Heldenliebhaber werden“. 2) Erfreulichen Aufschluß gibt der Aufsatz „H. Bahr auf der Linzer Bühne“, Tages-Post 1904, Nr. 219 33) Der „Kuhreigen“ z. B. war der größte Erfolg der Linzer Oper 1912. *4) Von dem besonders „Die Sittennote“ ein beachtlicher Erfolg war, Uraufführung 24. 2. 1901 35) S. etwa die Besprechung Tages-Post vom 13. 4. 1912 zur Uraufführung seiner „Guten Mätter Weihespiel „Die Fremde“ 1941 *?) Das Linzer Theater hat ihn, seit „Christus Heimdal“ 1921, stets gefördert, desgleicher die Presse, die freilich nie blind war gegen die Mängel des noch Reifenden, so, wenn Dr. Kore (25. 3. 1922 im „Tagblatt") anläßlich der Aufführung der Tragödie „Ende“ sagt, O. zeige sich als „bühnengewandter Techniker, dem es allerdings an der restlosen Durchdringung seines Stoffs und Originalität der Probleme einigermaßen gebricht“; den Tiefpunkt seiner Arbeiten bezeichnet der unter unter dem Diktat Eigrubers 1943 aufgeführte „Himmeltau“ . 91

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