75 Jahre Enrica von Handel-Mazzetti 1946

Aus der Gefangenschaft. Hans von Hammerstein. I. Jesus, Deine heilig-wund Hand mir reich zur schweren Stunde, reich sie mir, daß ich sie fasse halt mich, daß ich sie nicht lasse, halt mich fest und bleib mir nah Wie Du führst, so will ich gehen, hne Dir zu widerstehen und mein Kreuz geduldig tragen, wenn es sein muß, ohne Zagen auf mit Dir nach Golgatha. Was Du gibst an Leid und Peinen, mach's zum Segen für die Meinen, ie Du, Vater, mir gegeben. Soll ich nicht mehr für sie leben, unter Deinem Kreuz und Blut nimm sie, Herr, in treue Hut. II. Arme kleine Sterne Langsam Uhren schlagen, in der Kerkernacht, bis man Tagen schaut. ach, wie fern, wie ferne! Was mag wieder tagen, Doch der Himmel wacht wovor uns nicht graut, Hoch durchs grobe Gitter wehrlos hingegeben blinzt ihr scheu herein. eurem Haß und Spott? Nichts kenn ich so bitter Dennoch: ihr müßt beben wie Gefangensein. Einer stirbt nicht — Gott Unten unverständlich Er, der himmelsferne, brandet dumpf die Nacht gilt euch Toren nicht. Wandkahl unabwendlich Uns im Trost der Sterne tarrt die finstre Macht, ist Er nah und licht. die uns würgt umklammernd Uns im Glauben rie Er: tödlich allerwärts. „Denk's in Not und Pein Ach, und mutlos jammernd leidend um so tiefer sinkt das schwache Herz. Mensch, nur bist du Mein! 17

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