75 Jahre Enrica von Handel-Mazzetti 1946

Der innere Befehl. Mazimilian Uarbeshuber. Du gleitest in Stunden, die Flammen durchgleißen, in Stunden, die dich deinem Denken entreißen Ein zwingendes Müssen erfaßt deine Seele dein Wollen zerstiebt vor dem fremden Befehle. Er läßt in dir fremde Gesichte erstehen er führt dich hinaus, in der Ewigkeit Wehen — du wirst von dem Licht der Erkenntnis geläutert, hinab in das Nichts der Verdammnis geschleudert. Kein Wille noch Wunsch kann die Stunden erzwingen, sie müssen dich finden, durchwühlen, durchdringen, es müssen die Mächte des Alls sich dir neigen —— Erblickt auch dein Sein den erleuchtenden Neigen: hast du nicht die Kraft, ihn zu formen, zu bannen, hast du nicht den Mut, dich zum Kampf zu ermannen, entschwebt er gleich Träumen, zurück bleibt der Hohn nur Kämpfern winkt Lorbeer, nur Siegern wird Lohn Der Sieger kann rufen: „Ich habe gerungen —— zur Form die Verwirrung des Chaos gezwungen Du gleitest in Stunden, die Schwache vernichten, im Starken der Ewigkeit Tempel errichten, durchflutet von Licht, daß er Sehender wird, der suchend und strebend im Dunkel geirrt. 13

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