75 Jahre Enrica von Handel-Mazzetti 1946

Heb an, o Lied! Georg Rendl. Heb an, o Lied, mit feuerigem Klang, darin das Erz der Erde tönt Heb an, o Lied; der Sang der Erde sei, des Lebens und des Todes und des Auferstehns! Gib, Herz, dein glühend rotes Blut dazu! Die Glut der Seele lodre auf zu hohem Feuer und zu stolzem Brand auf daß es mahne, leuchte, weise in die Zeit. Schon Monde ruht's in mir, ein bittres Jahr, ich trug's durch Trübnis, Angst und Lust, als Last trug ich's durch alle Fährnis hin es frei, Nun aber braucht's Gewalt — nun ist nun rauscht und ruft es, junger Quell, * nun wird's ein breiter Wellenstrom, ein Meer, das dröhnt im Sturmeswind, ein stark Geläute über feierlichem Land! Nun feire deine Zeit mit Wäldern, Nehn, mit Wolken, die wie Menschen sind wie Herzensträume, flüchtig von Gestalt nun schöpfe aus der Zeit die dunkle Ewigkeit! Heb an, 5 Lied! Heb an, du Feuersang! Erzlied, Notlied, Gesang der Wehr Gesang des Lebens, Sang des Untergangs. Heb an, o Lied, du Klang aus Zeit und Ewigkeit St. Johann i. Tirol, 1944. 11

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