75 Jahre Enrica von Handel-Mazzetti 1946

Eisenverarbeitung und Hafnerei, haben von fachmännischer Seite eine historische Würdigung erfahren. 48 Über die Geschichte des Verkehrswesens liegen gediegene Arbeiten vor. Schiffahrt und Eisenbahn, die auf die Entwicklung des Verkehrs maßgebenden Einfluß nahmen, wurden von E. Neweklowsky und J. Sames in zahlreichen Einzeluntersuchungen erforscht. 49 In der großen Bewegung, bekannt unter dem Namen Neformation und Gegen¬ reformation, lenkte unser Heimatland die Aufmerksamkeit Europas auf sich. Diese von leidenschaftlichen Glaubenskämpfen, von politischen, wirtschaftlichen und ozialen Umwälzungen erfüllte Zeit ist gekennzeichnet durch ein Ningen von dramatischer Wucht zwischen dem katholischen österreichischen Landesfürstentum und den protestantischen Landständen und bedeutet einen Höhepunkt in der Heimat¬ geschichte. Begreiflich, daß schon Altmeister unserer Landesforschung wie Kurz und Czerny mit kritischem Sinn an die Aufhellung dieses Zeitabschnittes schritten und Enrica von Handel-Mazzetti in ihren großen kulturgeschichtlichen Nomanen Zeit und kämpfende Menschen des 16. und 17. Jahrhunderts aus seltener Seelen¬ und Volkskenntnis heraus wieder aufleben läßt. Ein geschulter Theologe und charfsinniger Historiker, Dr. K. Eder, hat nun auf der Grundlage eines reich¬ haltigen Quellenmaterials und unter Verwertung des einschlägigen Schrifttums den schwierigen Stoff der vorreformatorischen Epoche gemeistert und seine von Wahr¬ heitsliebe getragene Darstellung bis zum Jahre 1602 geführt. 5°) Diese Studien zur Reformationsgeschichte Oberösterreichs, die sich durch eine übersichtliche Gliederung, straffe Fassung und klare Textgestaltung auszeichnen, behalten bleibenden Wert. Wenn unsere Heimat eine weit über Österreichs Grenzen hinausreichende Anziehungskraft besitzt, verdankt sie diese nicht nur ihrem Landschaftszauber, sondern auch den Kunstschätzen. Oberösterreich ist gegenüber anderen Bundesländern in¬ sofern im Nachteil, als es in der vom Bundesdenkmalamt herausgegebenen „Österreichischen Kunsttopographie“, die sich die wissenschaftliche Erfassung des *8) C. Schraml, Das oberösterreichische Salinenwesen vom Beginne des 16. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts. Wien 1932. — Derselbe, Das oberösterreichische Salinenwesen von 1750 bis zur Zeit nach den Franzosenkriegen. Wien 1934. — Derselbe, Das oberösterreichische Salinen¬ wesen von 1818 bis zum Ende des Salzamtes im Jahre 1850. Wien 1936. — L. Bittner, Das Eisenwesen in Innerberg - Eisenerz bis zur Gründung der Innerberger Hauptgewerkschaft im Jahre 1625. Archiv für österreichische Geschichte Bd. 89 (1909). — K. Kaser, Eisenverarbeitung und Eisenhandel. Die staatlichen und wirtschaftlichen Grundlagen des innerösterreichischen Eisen¬ wesens. Wien - Berlin 1932. — J. Zeitlinger, Sensen, Sensenschmiede und ihre Technik. Jahr buch des ob.-öst. Musealvereines Bd. 91 (1944) S. 13ff. — A. Walcher - Molthein, Bunte Hafnerkeramik der Renaissance in den österreichischen Ländern Österreich ob der Enns und Salzburg. Wien 1906. — Derselbe, Die Emundener Bauern-Fahencen. Kunst und Kunsthandwerk Ig. 10 (1907) S. 407 ff. — F. Wiesinger, Die Schwarzhafner und die Weißhafner in Österreich. Jahrbuch des ob.-öst. Musealvereines Bd. 87 (1937) G. 85 ff. 49) Das einschlägige Schrifttum bei Straßmayr, Bibliographie 1891 —1926, S. 86 ff. und 1927 — 1934 G. 61 ff. 50) K Eder, Das Land ob der Enns vor der Glaubensspaltung. Die kirchlichen, religiösen und politischen Verhältnisse in Österreich ob der Enns 1490 — 1525. Studsen zur Reformations¬ geschichte Oberösterreichs Bd. 1 (Linz 1932). — Derselbe. Glaubensspaltung und Landstände in Österreich ob der Enns. 1525 – 1602. Studien zur Reformationsgeschichte Oberösterreichs Bd. 2 (Linz 1936). 126

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