75 Jahre Enrica von Handel-Mazzetti 1946

licher Gründlichkeit der biologischen Erforschung der Fischfauna in den Alpen¬ gewässern nach. Ihre Bemühungen um die Hebung der Fischzucht und Bekämpfung schädlicher Einflüsse durch die zunehmende Industriealisierung sind schon von Erfolg gekrönt worden Ein wichtiges Arbeitsfeld pflegt die Hydrographische Landes¬ abteilung!s), die sich mit allen Fragen der Gewässerkunde und Wasserwirt¬ schaft beschäftigt. Dank dem Wirken wissenschaftlicher Institute, die sich die Pflege landes¬ kundlicher Forschung sehr angelegen sein lassen, hat das Heimatschrifttum in den letzten Jahren eine derartige Vermehrung erfahren, daß eine übersichtliche Zu¬ sammenfassung der wichtigeren Veröffentlichungen geboten erscheint. Im Hinblick auf den umfangreichen Stoff soll hier nur das Gebiet der Geschichte berücksichtigt werden. Oberösterreich ist das einzige Bundesland, das in den Bibliographien von Commenda, Straßmayr und Pfeffer das landeskundliche Schrifttum bis 1936 herauf erfaßt hat. Solche Behelfe sind deshalb sehr notwendig, weil neben den selbständig erschienenen Heimatbüchern in den letzten Jahrzehnten auch Zeitschriften und Zeitungen viele wertvolle Artikel brachten, die leicht übersehen werden können und der Vergessenheit entrissen zu werden verdienen. Eine Fülle wissenschaftlicher Abhandlungen über Geschichte, Volkskunde und Naturwissenschaften enthalten die Jahresberichte des oberösterreichischen Museal¬ vereines, in denen das geistige Schaffen unseres Landes seit einem Jahrhundert offenkundig wird. Die religiöse Kunst hat eine wirksame Förderung durch die „Christlichen Kunstblätter“ erfahren, deren 84 Jahrgänge gehaltvolle Beiträge und reichhaltigen Bilderschmuck bringen. Leider war dem „Archiv für die Ge¬ chichte der Diözese Linz, das sich zur Aufgabe setzte, Bausteine für eine Kirchen geschichte des Landes zusammenzutragen, nur eine kurze Lebensdauer beschieden!? In den düsteren Tagen des Jahres 1919 sandte Dr. Depiny, der Wegbereiter für die Pflege der Volkskunde, der uns das Oberösterreichische Sagenbuch und zwei größere Arbeiten über Sitte und Brauch im Mühlviertel und Bezirk Kirch¬ dorf a. d. Kr. als reife Früchte seiner Forschertätigkeit dargeboten hat, seine „Heimatgaue“ zum ersten Male ins Land hinaus. Sie sollten der treue Eckart für den Heimatgedanken sein. Durch fast 20 Jahre erzählten sie den Landsleuten von Leid und Freud unserer Vorfahren und ihrem Kunstsinn, von alter Sitte und Väterbrauch. In den 18 stattlichen Bänden ist wertvoller Stoff für die Heimat¬ forschung und den bodenständigen Unterricht angesammelt. Besonders ersprießlich gedieh die Heimatbewegung und damit auch die Forschung im Innviertel, wo Dr. Berger in jahrzehntelanger Arbeit richtung¬ gebend gewirkt hat. Der von ihm geleiteten „Nieder Heimatkunde“?°) verdanken wir vortreffliche Aufsätze aus seiner Feder und von zahlreichen Heimatfreunden 18) F. Rosenauer, Gewässerkundlicher Dienst. Jahrbuch des ob.-öst. Musealvereines Bd. 89 (1940) S. 321 10 Es erschienen 7 Jahrgänge in den Jahren 1904 —1910. 20) Seit 1908 wurden 22 Hefte herausgegeben. 121

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