75 Jahre Alpenvereinssektion Steyr

beste bergsteigerische Sitte verlangt und be– obachtet werden, ist selbstverständlich. Der Erfolg dankt unser Bestreben . Un – sere Jungmannen , deren Kameradschafts– geist sich insbesondere wiederholt schon bei Bergrettungen und Suchaktionen im Ge– birge bewies, ist auf dem besten Wege, Wegbereiter, Betreuer und Führer des Al– penvereins zu werden, die das gewaltige Erbe des Vereines einst im besten Sinne hüten und vermehren sollen . Leider beklagen wir auch einige Tote. In den Bergen fielen im Spätherbst des Jahres 1939 fünf Kameraden einem Schneesturm auf der Spitzmauer zum Opfer (siehe To– tengedenktafel). Aus der Pfennigstein-Südverschneidung stürzte unser lieber Kamerad Fürschuß im Frühsommer 1949. Das sichernde Seil zer– riß, sein treuer Freund konnte nicht mehr helfen. Er war einer der besten und hoch– gesinntesten in den Reihen unserer Jung– mannschaft. Wir beklagen unsere Toten innigst, war– nen aber neuerlich, an die Lösung von Auf– gaben heranzutreten, die über das Können i!,res Unternehmers hinausgehen. Nach alten bergsteigerischen Regeln wollen wir die bestmögliche Sicherung auch in Kletterschu– len nicht unterlassen und unserer Aus– rüstung eine genügende Aufmerksamkeit widmen. Wir werden unserer Kameraden in Demut und Freundschaft gedenken und ~,ufrecht das tragen, was Gotteswille uns Schmerzliches zugefügt hat. Die folgende Zusammenstellung mag ein Bild von unserer Arbeitsleistung geben und den Beweis liefern daß un se re Jungmannen ihre Aufgabe erns 1 t nehmen. Von 1947 bis 1949 wurden auf Sommerbergfahrten 227 und auf Skibergfahrten 193 Gipfel gemacht. Sie. verteilen sich auf die Nördlichen Kalk– alpen (Totes Gebirge und Warscheneck– ,n-ruppe, Voralpen , Sengsengebirge, Rax– Schneeberggruppe, Gesäuse, Dachstein– gebirge, Kaisergebirge, Kitzbüheler Alpen, S;::lzburger Schieferalpen und Karwendel) und Uralpen (Niede re Tauern , Granatspitz– gruppe, Venediger Gruppe, Zillertaler Al– pen, Tuxer Voralpen und Brennergebiet). In g. Otto ·Blümlinger. Unfcrc y'ugcn~gruppc Die hehre Arbeit, die der Alpenverein Generationen hindurch geleistet hat: die Erschließung unserer Berge wie die Errich– tung von Schutzhütten und Wegen, gilt nicht zuletzt unserer Jugend! Schon seit dem Jahre 1918 bestehen in unserer Sek– tion Jugendgruppen mit der besonderen Aufgabe, den Jugendlichen, die wegen ihres Alters und der mangelnden Kennt– nisse und Erfahrungen noch der Führung bedürfen, die Schönheit unserer Heimat vor Augen zu führen, die Freude am Wandern in unserer wundervollen Bergwelt zu meh – ren und so die Liebe zur Heimat zu för– dern und die Jugend mit der Scholle, mit den Geschicken unserer engeren Heimat und unseres Vaterlandes vertraut zu machen. Einen maßgeblichen Anteil an der Ju – gendgruppenbewegung hatte Prof. A. Neu– mann, dessen :m andere r Stelle gedacht 28 wird. Mit der im Dezember 1918 gegründe– ten ersten „Jugendwandergruppe" unter – nahm er die erste Bergwanderung - mit 3 Teilnehmern - über Eisenerz - Frauen– mauerhöhle - Sonnschienalm -Hochschwab -Weichselboden -Wildalpe-Großreifling. Unter Neumanns Ara wurde der Jugend– erziehung im Rahmen der Vereinsziele stets besonderes Augenmerk gewidmet. Die Jugendgruppe ist kein Verein, son– dern nur eine Gruppe von Jugendli chen vom 12. bis zum 18. Lebensjahr unter Füh– rung des von der Sektion bestellten Jugend– wartes. Sie genießt besondere Begünstigun– gen, wie mäßigen Jahresbeitrag, herab– gesetzte Hüttengebühren und Fahrtzu– schüsse. Sie sollen es jedem ermöglichen , mitzutun. Nach Beruf, Weltanschauung oder Parteizugehörigkeit wird bei uns nicht ge– fragt: jeder, der Sinn für Naturschönheit

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