75 Jahre Alpenvereinssektion Steyr

infolge ihrer günstigen Lage gewöhnlich bis Mitte April gute Skifähre bietet. Wenn im Tale schon die ersten Frühlingsboten, Pri– meln und Leberblümchen, den \'<,'anderer grüßen, gibt es auf diesen Höhen noch Schnee 1n . Hülle und Fülle, prächtige Ubungshän ge und -mulden. 1st die Abfahrt dann auch nicht mehr bis ins Tal auszudeh.– nen, bis zum „Hamberger " und „Klausber– ger" geht"s immerhin noch. lohnende kleine Ausflüge auf die umliegenden Gipfel und Koten erhöhen den Genuß des Aufenthal– tes. Dazu kommt der dem Alpenvorland eigene wunderbare Ausblick auf das Hoch– gebirge. Die auf einem Vorgipfel liegende Alpenverein shütte ist von der Bahnstation Losenstein bequem in zweieinhalb Stun – den erreichbar. Jn der Wegmitte ladet die Jausenstation „Klausberge r" zum Genusse ihrer urwüchsig kredenzten Eigenerzeug– nisse ein, als da sind: duftiges Schwarzbrot, goldgelbe Butter, kuhwarme Milch und prickelnder Landlbirnmost. Klausberger und Dir11 wa ren un s schon zum unzertrennlichen Be- griff geworden. Beim Klau sberger zuerst ka– men wir jeden Samstag in die unbeschwerte , all– tagsentrückte Stimmung hinein, die so ein Wo– chenende auf der Dirn kennzeichnete. Waren auch die einen beim ·An– stieg rascher und die an– deren langsamer, beim Klausberger kamen sie alle zusammen, die „Ze– chenbrüder", und zwi– schen Skiwachsein, Felle– aufkleben und Rucksack– umpacken knüpften hei - tere Begrüßungsworte und Seherzreden im Nu wieder das Band der Ka– meradschaft fest. Je nach Sonnenaufgang auf der Dirn Phot. Dr. Theodor Prock, Steyr der Menge des dabei vereinnahmten edlen Birnensaftes wurden die Worte immer hei – terer und die Stimmung beschwingter und ·,venn dann endlich die Kolonnen aufbrachen und sich unterwegs herausstellte, daß der eine oder andere sich auch seine Feldflasche noch mit jenem Naß fürsorglich gefüllt hatte, cas unseren lieben Prof. Goldbacher einst zu dem poetischen Ausruf veranlaßt hatte: „1 möcht' gar nix anders als· ein Mostschädl sei n! ", dann gab es z,uf dem Weiterweg noch manch heiteres Inte rmezzo. Nicht sel– ten wurde dann erst bei Sternenschein oder unter dem verschmitzten Lächeln des 1\1on – des - schadenfroh wollen wir ja nicht sa– gen - der beriichtigte „Sch inder" passiert, wobe i sich das besagte Getränk als nicht unerwünschte, seelisch-motorische Antriebs– kraft erwies. In der Hütte angekommen, waren rasch die Roilen verteilt und wäh– rend die einen mit wechselndem Erfolg um die Entfachun g des Feuers bemüht waren, startete die andE:re Partie zur Quelle und bctäti[',tcn sich wiederum andere als Holz - 23

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