75 Jahre Alpenvereinssektion Steyr

Phot. Dr. Theodor Prock, Steyr Plan spitze-Hochtornord– wan d , Gesäuse anderen Warnungstafeln, als da zum Bei– spiel sind: ,, Bissiger Hund" , in der Tal – region gegebenenfalls auch solche mit der Inschrift: ,, Z'widere Sennerin" anzubringen . Ivtan kann sich dann , will man nicht mutwil – lig ins Verderben rennen , darnach richten . Wir aber hatten nun nur mehr ein Ver– langen, hinauf auf un s e r e Hütte, wo wir auf wirklich gastliche Aufnahme rechnen konnten , wo wir uns so ganz traulich da– heim fühlen dürfen, auf unsere Ennstaler Hütte am Tamischbachturm. Und da, kaum das Tal erreicht war, der Regen aufgehört hatte, schnellte die Hoffnungssäule unseres Tourenthermometers wieder jäh empor. \'qelcher Bergwanderer kennt nicht das Ge– fühl zagender Erwartung, wenn es nach einigen verregneten Tagen den Anschein hat, als wollte sich die Wolkendecke lich– ten? Und - das Gefühl kindlid1 frohen Jubels, wenn dieser Anschein zur Gewiß– heit wird, da und dort zwischen ziehenden Wolken blaue Himmelsflecken sichtbar wer- den und schließlich die Sonne siegend das Gewölk in die Flucht schlägt? Ja, das trat auch jetzt auf unserer Wanderung durdl das Johnsbachtal ein. Sachte, sachte begann der Wolkenvor– hang im Norden sich aufzutun und über dunklen Forsten wurde der einem Riesen– trapez vergleichbare, gewaltige Felskörper des Großen Buchstein sichtbar. Zwar wa – ren seine Steilflanken noch voin Nebel um– brandet doch als wir Gstatterboden erreicht hatten , 1 herrschte nahezu blauer Himmel. Zuversichtlich begannen wir den An – stieg; wunderbarer Harzduft entströmte nach langem Regen den Fichtenstämmen, in deren tropfenbehangenem Geäste die Sonnenstrahlen ihr munter-glitzerndes Spiel trieben. Unsagbar schön der Anblick der wildabstürzenden Hochtor- lind Planspitze– Nordwand , in plastischer Spätnachmittags– beleuchtung. Staunenqen Herzens begreift der zutiefst ergriffene einsame Bergwan – derer, was ihn immer und immer wieder ins 17

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