75 Jahre Alpenvereinssektion Steyr

Ennstaler Hütte mit Großem Buchstein Phot. Karl Thern, Steyr Etnnstaler Lf)ütte unb <Tamifct,bact,turm Wieder einmal wanderten wir im Ge– säuse. - Die letzten Tage hatten wir Pech gehabt; eintönig rieselnder Regen, düster hangende Wolkenschleier, mit einem Wort, ,,Waschkuchel ". Stimmungsbarometer : Tief– stand. Urlaubsende drohend. Wetteraussich– ten allerdings laut Hüttenbarometer (steht fast immer gut) und Prophezeiung des Hüt– tenwirtes ausgezeidmet; zumindest für ihn - dachten wir uns - wenn wir noch län– ger bleiben. Es gab also nur einen kühnen Entschluß: Ortsveränderung trotz Nebel und Regen. Ach, hätten wir doch nicht die gast– liche AV.-Hütte verlassen. Wir landeten schließlich in einer Almhütte. Sie winkte so– gar gastlich - so lange wir nid1t drin wa– ren -; drinnen war nämlich eine Sennerin, wie oft auf Almhütten. Rundherum war das Almvieh und dieses winkte auch gastlich, mit strotzenden Eutern. Sogar der Stier :war freundlich ; zumindest schien es un s so im Vergleich zur Sennerin - diese war nämlich ausgesprochen grantig. Zum Aus – gleich dafür um so „schiacher". Vielleicht stand beides zueinander in Beziehung. Ihr Winken konnte auch der harmloseste Opti– mist nicht mehr gastlich nennen. Sie winkte vielmehr deutlich ab, d . h. sie wollte uns nicht aufnehmen, obwohl die „Waschkuchl " uns noch immer zum Mund hereinhing und es schon langsam Abend werden wollte. Wenn ein See dagewesen wäre, hätte er sicherlich schon „still geruht" - was sollte er bei dem Wetter auch anderes tun. Die Vöglein hatten ansd1einend aus eben die – sem Grund ohnehin schon den ganzen Tag geschlafen und wir hatten auch di e Ab– sicht, ihrem Beispiel baldigst zu fol gen . 15

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