75 Jahre Alpenvereinssektion Steyr
Südhang querend, die Hütte erreid1en sollte und eine schöne Skiabfahrt ermöglicht hätte, wird von Oberforstrat Bauernberger vor– erst gefördert, dann aber aus jagdlichen Gründen unmöglich gemacht. 2. Feichtauhütte am· Hohen Nock (Seng– sengebirge - siehe unter „Wanderungen und Bergfahrten"). Ihre Entstehungsgeschichte mutet gerade– zu romantisch an. Die Versuche, das Seng– sengebirge als u·nser Arbeitsgebiet zu ge– winnen, gehen schon auf das Jahr 1918 zu;ück. Sie schlugen immer wieder fehl, aus Jagdrücksichten. Nur einzelnen Touristen wurde fallweise die Erlaubnis gegeben, den Nock zu besteigen. 1919 setzten Verhand– lungen über den Erwerb der Alm- bzw. Jagdhütte auf der Feichtau ein. Sektions– obmann Groß spricht sich aber hart ·mit dem Exponenten des Jagdeigentümers, Herrn von König. Prof. Neumann gelingt es dann, die Verhandlungen zu einem gün– stigen Ende zu bringen. Die Ursache dieser ablehnenden Haltung war aber nicht etwa in Persönlichem gelegen, sie war vielmehr, wie schon angedeutet, eine romantische, tretten– derweise möchten wir sagen, eine „wildro– rn?.ntische". Damals in der ersten Nach– kriegszeit machten nämlich Wilderer das Sengsengebirge unsicher (berühmte Wil– dererschlacht im Orte 1v\olln), die auf der Feichtau ihren Stützpunkt hatten. Jagdhüt– ten wurden ausgeraubt und niedergebrannt, ja es wurde so arg, daß sich die Jäger gar nicht mehr allein ins Revier trauten. Ver– mutlich in einer Anwandlung von Resigna– tion bot Herr von König unserer Sektion nun selbst die Feichtau als Arbeitsgebiet an, mit den denkwürdigen Worten: ,,Sie wer– den in wenigen Wochen froh sein, das Ge– biet wieder los zu sein, denn die Wilderer werden die Hütte immer wieder ausrau– ben." Der Zustand der Hütte war ein trost– loser. Keine Fenster, keine Türen, die Ofen demoliert, alles in einer desolaten Verfas– sung. Doch es ging alles wunderbar. Zahl– reiche Arbeitspartien schleppten unverdros– sen, so wie auf die Ennstaler Hütte, Bret– ter, Ofen, Küchengeräte, Einrichtungsgegen- stände und anderes hinauf und arbeiteten mit Hochdruck, bis endlich der Bau fertig war. Und .er steht gottlob heute noch. Herr König hat sich also als schlechter Prophet erwiesen. Die Wilderer respektierten die Hütte, ja, der Bergsteigerverkehr, der nun auf der . Feichtau einsetzte, vertrieb sie, sie räumten buchstäblich das Feld. Seither ha– ben wir diese Hütte von der Herrschaft Lamberg in Pacht. Die Pachtung ist auch weiterhin gesichert. Leider konnten wir das Gebiet östlich des Hohen Nock - streng reservates Jagdgebiet - nicht als Arbeits– gebiet erhalten, es durfte und darf auch nicht markiert werden. Hingegen wurden alsbald im Hinter– gebirge Markierungen und Weganlagen durchgeführt. Bedauerlicherweise zerschlug sich der Plan, in Ebenforst eine Hütte zu gewinnen, mangels der nötigen Finanzen. Sie war als Stützpunkt gedacht für Wan– derungen im Hintergebirge und für den Ubergang in die Laussa sowie über den Hengstpaß nach Windischgarsten. Ob die– ser Plan, dessen Durchführung eine sehr begrüßenswerte Bereicherung unserer Tou– renmöglichkeiten darstellen würde, in ab– sehbarer Zeit in die Tat umgesetzt werden könnte? 3. Skihütte auf der Hohen Dirn (siehe unter „Wanderungen und Bergfahrten"). Um für die Ortsgruppe Losenstein ein Betätigungsfeld und gleichzeitig für die Steyrer ein Skigelände mit Stützpunkt zu gewinnen, wurde der Plan gefaßt, auf der Dirn eine Skihütte zu errichten. Dank der finanziellen Unterstützung seitens der Sek– tion Steyr und der rührigen Arbeitsleistung der Ortsgruppe Losenstein unter ihrem Lei – ter Oberlehrer Wurzer wurde der Bau in verhältnismäßig kurzer Zeit ausgeführt und damit der Sektion jenes Ski-Eldorado ge– schaffen, das nahezu jedes Wochenende zahlreichen skibegeisterten Mitgliedern und anderen Brettljüngern von weit und breit eine vertraute Einrichtung geworden ist. Uber Ersuchen der „Naturfreunde" Steyr um Abtretung von Arbeitsgebieten, wurde ihnen das Schobersteingebiet überlassen. Sie
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