--------•-------- Aufenthalte. Seine Gastgeber waren u . a. die Stadtpfarrer Arminger und Aichinger. Von großer Bedeutung für Bruckner war seine enge Freundschaft mit seinem um vieles jüngeren Schüler und Regenschori Franz Xaver Bayer. Dieser und andere ausgezeichnete Musiker wie Leopold Hofmayr und Almeroth zählten zu begeisterten Bewunderern Bruckners. Im Kreise dieser Freunde, die sich rührend um den manchmal lebensuntüchtigen Bruckner annahmen, war er glücklich und unbeschwert. Jahr für Jahr suchte er diese Gemeinschaft Gleichgesinnter, die ihm musikalisches Verständnis, aber auch rückhaltlose Zuneigung entgegenbrachte. In diesem Freundeskreis, im gastlichen Pfarrhof oder im „Mesnerhäusl': wo Bayer wohnte, wurde musiziert, komponiert und auch fröhlich gefeiert. Verbürgt sind Ausflüge in das benachbarte Ternberg, wo man gerne beim „Derfler" einkehrte, oder nach Aschach an der Steyr, wo der begabte Musiker Leopold Feuerhuber als Mesner und Organist tätig war und als Gastgeber fungierte. Vielleicht hat der Stadtpfarrer Aichinger, der früher Pfarrer in Aschach war, diese Verbindung herbei geführt. Für Bruckner war dies eine heile Welt, fern von Intrigen, Neid und Mißgunst, denen er oft schutzlos ausgesetzt war und die seiner ehrlichen Lebensart völlig fremd und ihm unbegreiflich waren. Es wundert daher nicht , daß Bruckner immer wieder diesen Ort des Gleichklanges aufsuchte und dort Kraft und Zuversicht fand. Dazu kamen musikalische Hochfeste, von Freunden organisiert und von Bruckner an der Orgel mitgestaltet. Hiezu zählen die d-Moll-Messe, das Requiem und das ergreifende „Te deum". Von den neun Symphonien erklangen viele Themen erstmals in Steyr im Ohr des begnadeten Schöpfers, so sicherlich Teile der achten und neunten Symphonie. Als Anton Bruckner am 11. Oktober 1896 in der ihm vom Kaiser vermachten Wohnung im Belvedere in Wien verstarb, trauerten neben tausenden Verehrern aus ganz Europa auch die Bürger der Stadt Steyr um den unvergleichlichen Musikanten Gottes. Die Stadt benannte den Platz um Pfarrkirche und Pfarrhof nach dem wohl größten musikalischen Genie unserer engeren Heimat. Steyr setzte ihm auf diesem Platzein Denkmal mit einer Büste, die von Viktor Tilgner geschaffen wurde. Die Stiege vom „Mesnerhäusl" zum Stadtplatz trägt gleichfalls Bruckners Namen . Die Erneuerung der „Brucknerstiege"durch den Rotary Club Steyr aus Anlaß seines 60jährigen Bestandes soll neben der Bewahrung eines kulturellen Kleinods auch eine Huldigung in memoriam Anton Bruckners sein. Hans Christ]/ RC Steyr
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