60 Jahre Rotary Club Steyr 1929-1989

--------•-------- bruch eines neuen Zeitgeistes deutlich gemacht. Es gelang unseren Gründern, vor allem Josef Reder, mit dem kürzlich verstorbenen Hans Schmölzer und dem wieder versöhnten Anton Dietrich, mit 11. Jänner 1930 den Rotary Club endlich, nach dem die Vorschriften erfüllt waren, wieder anzumelden. Wir erinnern uns: 1929 traf uns die Weltwirtschaftskrise, 1930 waren offiziell alle Parteien, außer den Kommunisten und Legitimisten für den Anschluß. Unter dem ersten Präsidenten Anton Dietrich waren wir in Steyr ein nachahmenswerter Club geworden. Die Mitgliederzahl ging zwar nie viel über 30 hinaus, doch war der Club von einer bewunderungswerten Aktivität und absoluter rotarischer Freundschaft und Hilfsbereitschaft. Schon 1936 kam der Gedanke an die Gründung eines Clubs in Wels. 1938war das Ende nicht des inneren Zusammenhalts und gegenseitiger Unterstützung, sondern des äußeren Auftretens. Stammtisch, Kegelclub, Familientreffen waren die Bindeglieder, und ein Spruch aus 1945 erinnert an diesen großartigen Zusammenhalt: „Was schert mich Ruß, was schert mich Mob, wir kegeln ." Schon 1947 waren Reder und Schmölzer eifrig am Werk, den Rotaryclub Steyr wieder erstehen zu lassen. Leider gab es wieder die äußerenUmstände eines verlorenen Krieges, die bekannten Ressentiments der westlichen Siegermächte, Ängste vor den östlichen Staaten und nicht zuletzt auch die Verhältnisse in Österreich selbst. Es zögert sich die Wiedergründung bis 7. November 1950, die Charta mit der Nummer wurde uns am 27. Feber 1951 überreicht. Es begann nun unter dem ersten Präsidenten Papa Reder vielleicht eine der Glanzzeiten unseres Clubs, die Mitgliederzahl stieg auf 50 und blieb auch bis heute um diese Marke, in der Erkenntnis, es wäre für unsere Verhältnisse die beste Freundeszahl. Die Gründung neuer Clubs betrachteten wir als eine unserer Aufgaben. 1952 entstand in Wels, schon 1955 folgte Enns und 1957 der Rotaryclub Gmunden. Nicht unbeteiligtwarenwir bei derWiedergründungvon Bad Ischl und der Gründung der Clubs Kirchdorf und Waidhofen an der Ybbs. Zwei Kontaktclubs mit inniger freundschaftlicher Verbundenheit - Ingolstadt in Bayern und Montlucon in Frankreich - zeigen auch im kleinen das weltumspannende Rad helfender Hände, das Grundprinzip der Freundschaft, der Freundschaft als Hilfs- und Dienstbereitschaft. Unsere Einstellung bleibt die Anerkennung ethischer Grundsätze allen Handelns und des Wertes jeglicher Tätigkeit und die Gewißheit, daß jeder seine Entscheidung vor sich selbst und den Mitmenschen zu verantworten hat. Wenn wir oft als elitär bezeichnet werden, so wollen wir es als hohes Verantwortungsbewußtsein, als persönliche Opferbereitschaft und besondere Verpflichtung gegenüber der Allgemeinheit zur Lösung ihrer Aufgaben verstanden wissen. Die Welt von heute ist keine lineare Fortsetzung der Welt von gestern. Was ist in der Zeit unseres Clubs nicht alles in unser Leben getreten? Die Beherrschung eines neuen Raumes, des Weltraumes, die Beherrschung genetischer Manipulation, Eingriffen an den Erbfaktoren und nicht zuletzt die Beherrschung der neuen elektronischen Informationen, der Datenverarbeitung und Steuerungssysteme. Zu unserem 60. Geburtstag können wir uns viel vornehmen. In einer Zeit, wo sinkende Moral auch unser Heimatland in Mißkredit gebracht hat, kann unser Geburtstagswunsch ,Österreich soll wieder den gebührenden Platz in geistiger und moralischer Unantastbarkeit einnehmen", vielleicht sogar zu einer Distriktaufgabe ausgebaut werden und in Erfüllung gehen. PHF Otto Hrad, RC Steyr

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