als Professor an die deutsche Lehrerbildungsanstalt nach Prag, wo er seine liochschulstuclien vollendete. Später wurde er Bezirksschulinspektor in Braunau in Böhmen, von wo er 1911 in gleicher Eigenschaft nach Gmunden versetzt wurde. Nach dem Zusammenbruche der Monarchie wurde er in den Stand der Lehrer- und Lehrerinnenbildungsanstalt in Linz übernommen, blieb aber ·weiter im Schulaufsichtsdienste. In Böhmen und Oberösterreich war er Mitglied der Priiiungskommission für Volks- und Bürgerschulen und mehrmals Vorsitzender bei Reifeprüfungen. Auch in der Gesellschaft fiir deutsche Erziehungs- uncl Schulgeschichte arbeitete er mit, ebenso in cler Osten·. Zeitschrift für Lehrerbildung. Als Verfasser mehrerer schulgeschichtlicher Werke hat er einen Namen. In die Zeit seines Inspektorates in Gmunden fallen die Kriegsjahre, in denen die Beistellung der nötigen Lehrkräfte uncl Schullokalitäten mit großen Schwierigkeiten verbunden war. Es ist nicht zuletzt sein Verdienst, daß im Bezirke keine Klasse geschlossen werden mußte. Im Jahre 1920 trat er, ausgezeichnet mit dem Titel .Regierungsrat, nach 40iähriger Dienstzeit in den Ruhestand, war aber noch kurze Zeit eiern Landesschulrat in Vorarlberg zur Dienstleistung zugeteilt und unterrichtete noch mehrere Jahre am Lyzeum und an der Frauenschule in 1-.lregenz. Seit 1930 lebt Regierungsrat Weiß in Salzburg. 6. F r an z J ö r g n er (1920-1932), zu Brünn 1869 geboren, legte seine Studien am Gymnasium und an der Lehrerbildungsanstalt in Prag zurück und begann 1888 seine Tätigkeit im öffentlichen Schuldienste. Durch acht Jahre war er an Volksschulen und durch sechs Jahre an Bürgerschulen im Bezirke Aussig in Böhmen tätig. Am 1. Jänner 1902 kam er nach Oberösterreich, wo er zuerst als Fachlehrer an der Knabenbürgerschule in Bad Ischl, von 1908 bis 1914 in gleicher Eigenschaft in Gmunden wirkte. Hier hat er besonders eiern modernen Zeichnen die Bahnen geebnet. Nachdem er sechs Jahre Direktor der Knabenbürgerschule in Bad Ischl gewesen war, wurde er mit 1. August 1920 zum Bezirksschulinspektor für den Schulbezirk Gmunden ernannt. Als solcher hatte er die schwierige Aufgabe, in der für das Schulwesen bewegten Zeit des Umbaues die goldene Mitte zu halten zwischen den auf allen Gebieten eindringenden Reformbestrebungen und dem erprobten Guten der alten Schule. In diesen .1 ahren der Nachkriegszeit nahm das gesamte Schulwesen des Bezirkes einen becleutenclen Aufschwung, was besonders seiner erfolgreichen Tätigkeit zuzuschreiben ist. Mit 31. Juli 1932 trat er, nachdem er schon vor mehreren Jahren mit eiern Titel Regierungsrat ausgezeichnet worden war, in den dauernden Ruhestand, den er in Altmünster verbringt. 7. J osef Mo I t e r e r (1932-1934) ist 1877 in Steyr, 0.-Ö., geboren, absolvierte die Oberrealschule seiner Vaterstadt und die Lehrerbilclungsanstalt in Linz und stand ab 1896 an deu Volks- und Biirgerschulen in Pfarrkirchen bei Bad liall und in Steyr in Verwendung. Am l. Jänner 1903 trat er seinen Dienst als Fachlehrer an der Bürgerschule in Bad Ischl an, von wo er 1909 in gleicher Eigenschaft an die Mädchenbürgerschule nach Wels kam. Von 1914 bis 1918 leistete er Kriegsdienste bei der Armee im Felde tincl kämpfte 1917118 im Verbande des Lst.-1.-R. 2 an cler italienischen front. Mit l. Jänner 1924 wurde er zum Bezirksschulinspektor fi.ir den Schulbezirk Wels ernannt, als welchem ihm auch die Bürgerschulen der Bezirke Grieskirchen und Eferding und von 1926 an noch diese von Linz-Stadt und Land anvertraut waren. Seit 1. Jänne1· 1927 wirkt er als Stadtschulinspektor für die Hauptschulen in Linz (Stadt). In dr.n Jahren 1932 bis 1934 war er gleichzeitig mit den Schulaufsichtsagenden des Bezirkes Gmunden betraut. Mitglied der Prüfungskommission für Volks- und Hauptschulen ist er seit 1928, in welchem Jahre ihm auch der Titel .Regierungsrat verliehen wurde. 8. A u g u s t O a i g g (1934 bis heute), geboren 1899 zu Altmünster, legte im Mai 1918 die Kriegs-Reifeprüfung in Linz ab, rückte sodann zum K.-Sch.-R. I ein und wurde nach absolvierter Offiziersschule einem Marsch-Baon dieses Regimentes zugeteilt. Am 26. November desselben Jahres wurde er als Kadett-Aspirant aus dem Militärverbande entlassen. Am 11. Dezember begann er seine Lehrtätigkeit an der Knabenvolksschule in Gmunden, mit September 1921 trat er in den Lehrkörper der Knabenbiirgerschule daselbst ein, an der ihm 1925 die Stelle eines Bürgerschullehrers definitiv verliehen wurde. Gleichzeitig war er an den Fortbildungsschulen der Stadt tätig. Von 1926 bis 1934 war er Vertreter der Lehrerschaft im Bezirksschulrate. Am 16. August 1934 trat er seine Stelle als Bezirksschulinspektor für den Schulbezirk Gmunden an. Seit Beginn der vaterländischen Bewegung ist er in dieser führend tätig und er erhielt im März 1935 für die erworbenen Verdienste auf diesem Gebiete das Goldene Verdienstzeichen des Bundesstaates Österreich verliehen. Im Dezember 1934 wurde er als Vertreter des Schul-, Erziehungs- und Volksbildungswesens in den Gemeindetag der Stadt Gmunden berufen. Auch betätigt er sich im Dienste der Heimatkunde auf naturwissenschaftlichem Gebiete literarisch in Fachzeitschriften und Tagesblättern. 29
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