60 Jahre Knabenhauptschule Gmunden

Peham bereits die kirchliche Einweihung der neuen Räume vornehmen. Das Wandern einiger Klassen hörte wieder auf, ja es konnte sogar für den mit der Hauptschule neu eingeführten liandarbeitsunterricht der Knaben ein Saal freigemacht w erden. Ungelöst blieb nur die Frage des Anbaues eines zweiten Turnsaales. Obwohl der Turnunterricht von den vier im Hause untergebrachten Schulen, die gegenwärtig zusammen 27 Klassen führen, in einem Saale nur in beschränktem Maße erteilt werden kann (ein Teil der Turnstunden muß auf dem inzwischen neu angelegten Turnplatze hinter dem Hause gehalten werden), konnte der Plan zum Anbau eines Turnsaales mangels der entsprechenden Mittel bishet: nicht durchgeführt werden. .für den besonders füi· die Knaben ebenso notwendigen Physiksaal war im Aufbau bereits ein Raum vorgesehen, doch mußte dieser vorläufig als Lehrzimmer benützt werden. Zur Jubelfeier im .Juni 1935 wird jedoch ein aus freiwilligen Spenden ehemaliger Schüler der Anstalt neu eingerichteter Physiksaal übergeben werden. Im September 1933 hatte der Herzog von Braunschweig und Lüneburg in seinem Schlosse in Gmunden ein „Landerziehungsheim" eingerichtet, dessen Zöglinge in den Gymnasialgegenständen unterrichtet wurden. Diese Privatanstalt bestand jedoch nur ein Jahr. Um der bereits im Berufe stehenden Jugend die nötige theoretische Ausbildung zu vermitteln, wurde im Gmunden 1879 durch die Lehrkräfte der Bür0 gerschule unter Direktor Laber ein unentgeltlicher Fortbildungsunterricht für Lehrlinge eröffnet, dessen Besuch zuerst ein freiwilliger war. Mit Oktober 1883 wurde er zur Pflicht gemacht und zur Ueberwachung ein eigener Schulausschuß eingesetzt. Vom Schuljahre 1890/ 91 an wurde diese Berufsschule in eine gewerbliche und eine kaufmännische Fortbildungsschule getrennt. lm Jahre 1929 entwickelte sich aus der „Allgemein gewerblichen Fortbildungsschule" eine selbständige „fachliche Fortbildungsschule für die Lehrlinge der metallverarbeitenden Gewerbe", die gegenwärtig aus drei Klassen besteht und von dem akad. Bildhauer Alois Redl geleitet wird. Die dreiklassige „Allgemein gewerbliche Fortbildungsschule" leitet der Direktor der Knabenliauptschule Heinrich Stadler, die „Kaufmännische Fortbildungsschule" mit zwei Klassen der Direktor der Mädchen-liauptschule Alexander Reisenbichler. Das Schuljahr dauert bei diesen Schulen 7 bis 8 Monate. Mit dem Jahre 1933 setzt der letzte Abschnitt der Entwicklung unseres Schulwesens ein. Unsere Regierung schrieb Re I i g i o n und Va t e r 1 an d auf ihr Danner und hat so dem staatlichen Leben und auch der Schule einen positiven Inhalt gegeben. Durch eine Reihe von Erlässen, durch die Abänderung des liaupt- und Mittelschulgesetzes und schließlich durch die neue Verfassung vom 1. Mai 1934 und durch das Konkordat mit dem HI. Stuhl wurden de11 Absichten der Regierung, die religiöse und vaterländische Erziehung voranzustellen, die notwendigen gesetzlichen Grundlagen gegeben. Wir stehen noch am Anfang dieses Zeitabschnittes. Aufgabe der Schule ist es nun, zu trachten, daß gediegenes Wissen und Können, Ehrfurcht vor wahrer Autorität, religiöses Empfinden, Vaterlands- und Heimatliebe unsere Kinder beseelt, damit sie brauchbare Mitglieder des Gemeinwesens Oesterreich werden, wie unsere Zeit sie fordert. Möge die Knaben-Hauptschule in O11111nclcn, so wie bisher, ihre große Aufgabe zum Segen unserer Heimat und unseres Volkes voll und ganz erfüllen! 25

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