60 Jahre Knabenhauptschule Gmunden

gen. Die Knaben-Biirgerschule zählte somit vom Beginn des Schuljahres 1920/21 an fünf Klassen, denen nach einem Jahre noch eine sechste folgte (3. Klasse ß). Schon in den mittleren Neunzigerjahren des vorigen Jahrhunderts wurden die Schülerzeichnungen am Ende des Schuljahres einigemale zur öffentlichen Einsicht aufgelegt. Eine Zeichenausstellung größeren Umfanges wurde erstmalig 1922 veranstaltet, die den vielen Besuchern aus allen Berufskreisen einen genauen Einblick in das modern e Zeichnen gab, neben ei ern auch schon A rbeiten der Schüler aus Ton, Papier und Holz zu sehen waren. Diese Einführung, die allgemeinen Anklang gefunden hat, wurde seither mehrmals wiederholt. Am Beginne dieses Jahrhunderts ging man daran, die Bürgerschule auszubauen. Da jedoch an eine Aenderung der bestehenden Schulgesetze nicht zu t.lenken war, wurde durch die Ministerialverordnung vom 26. Juni 1903 die Errichtung „Einjähriger Lehrkurse", sogenannter 4. Bürgerschulklassen, angeregt, die den absolvierten Bürgerschülern nicht nur eine gründliche Allgemeinbildung vermitteln, sondern auch durch Aufnahme der kaufmännischen Fächer, von Kurzschrift und Maschinschreiben in den Lehrplan für die höheren Fachschulen und die praktischen Berufe eine erweiterte Vorbildung schaffen sollten. In Gmunden gehen die ersten Anläufe bereits in diese Zeit zurück, zur Errichtung einer solchen .Klasse kam es aber erst im September 1922. Neun Jahre, bis Juli 1931, war der Knaben-Bürgerschule in Gmunden ein Einjähriger Lehrkurs mit durchschnittlich 27 Schülern angegliedert, mit eiern Lehrer, Eltern und Schüler die besten Erfahrungen gemacht hatten. Das Auslaufen der Bürgerschule hatte dieser bewährten Einrichtung das Ende gebracht. Im September 1925 war die Knaben-Bürgerschule in Gmunden in das sechste Jahrzehnt ihres Bestandes getreten. Zwei Jahre später trat eine grundlegende Aenclerung im Aufbau der Bürgerschule ein. Das Hauptschulgesetz vorn 2. August 1927 hatte ihr nicht nur einen neuen Namen gebracht, sondern es wurde auch das fü.nfte Schuliahr der Hauptschule angegliedert, wodurch diese Anstalten vierk!assig wurden. Die Trennung der einzelnen ](lassen in Klassenzüge sollte den Begabten die Möglichkeit des freien Aufstieges geben. Die Lehrpläne für die Hauptschulen vom 1. Juni 1928 waren ja denen der Mittelschulen, die gleichzeitig reformiert worden war, angeglichen. Mit Beginn des Schuljahres 1927/28 traten die Schüler der 4. Volksschulklasse bereits in die H"auptschule über, die der 5. Klasse zum letztenmale in die Bürgerschule. Die erste J-Iauptschulklasse wurde in den beiden ersten Bestandsjahren nur einzi.igig geführt, seit September 1929 ist sie jedoch zweizügig. Im Juli 1930 traten die letzten Bürgerschliler aus der 3. Klasse, im September desselben Jahres war die Hauptschule vollständig mit vier Klassen in je zwei Klassenzügen. Ein Jahr darauf mußte infolge des großen Andranges eine dri tte l. Klasse und 1934 auch eine dritte 2. Klasse eröffnet werden, so daß die Anstalt gegenwärtig 10 Klassen mit 400 Schülern umfaßt. Unsere Schule hat in diesem Jubeljahre den höchsten Stand seit ihrem Bestehen erreicht. Der rasche Aufschwung der Knaben-Hauptschule in den letzten Jahren wäre jedoch nicht möglich gewesen, wenn nicht die Raumfrage glücklich gelöst ,vorclen wäre. Nachdem schon mehrere Jahre eine Wanderklasse geführt werden mußte, kam 1929 noch eine zweite dazu. Auch die Mädchen-Hauptschule und die Knaben-Volksschule litten unter Raumknappheit. Der Gemeindeausschuß unter Bürgermeister Dr. Franz Thomas beschloß daher im August desselben Jahres, den vollkommenen Ausbau des dritten Stockwerkes in der Vorderfront durchzuführen. Mit den Arbeiten wurde sofort begonnen und am 24. November konnte Hochwürden Herr Dechant und Stadtpfarrer Anton 24

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