60 Jahre Knabenhauptschule Gmunden

G11111nden eine dreiklassigc Unterrealschule zu errichten. Es wurde auch ein entsprechender Beschluß erreicht, doch wurde derselbe wegen Unzulänglichkeit der Mittel wieder fallen gelassen. Seit 1890 beschäftigte sich die Gemeindevertretung mehrmals mit der :Frage der Errichtung eines k. k. Staatsgymnasiums in Gmunden, ohne dall die diesbezüglichen Schritte von Erfolg gewesen wären. Illl Dezember 1895 schritt man nun an die Gründung eines „Gymnasialvereines i11 Gmunden am Traunsee", der sich die Errichtung eines Privatgymnasiums als Ziel gesetzt hatte. Das Ansuchen dieser Vereinigung wurde von der Unterrichtsbehörde im Juli 1896 in günstigem Sinne erledigt, so daß am 17. September dieses Jahres die erste Gymnasialklasse in Gmunden mit 35 Schülern eröffnet werden konnte, der als Direktor lierr Karl Schuh vorstand. In den nächsten Jahren wurden dann nacheinander die weiteren Klassen eröffnet. Im :Februar 1897 erhielt die neue Anstalt bereits das Oeffentlichkeitsrecht, so daß sie schon im ersten Jahre staatsgültige Zeugnisse ausstellen konnte. Da inzwischen die Erhaltunrrskosten dieses Privatgymnasiums die Gemeinde übernommen hatte, erhielt die Anstalt im April 1898 das Recht, den Titel „Communal-Gymnasium" zu führen. Seit der Gründung war das Gymnasium im Gebäude der Bürgerschule untergebracht. Nach :Fertigstellung des Gymnasialgebäudes übersiedelte diese Schule 1901 in ihr neues lieim. Nur der Turnsaal der Bürgerschule wurde noch bis Dezember 1903 vom Gymnasium benützt. Mit September 1907 wurde das Gymnasium vorn Staate übernommen und ab 1908 in ein Realgymnasium verwandelt. Gegenwärtig zählt es acht Stamm- und zwei Parallelklassen und wird von 360 Schülern besucht. Direktor der Anstalt ist Herr Studienrat Dr. lians Gumpoltsberger. Es wurde schon (Seite 18) darauf hingewiesen, daß der Gemeindca11ssch11ß der Stadl Gmunden bereits 1888 den Beschluß gefaßt hatte, eine Mädchen-Bürgerschule zu errichten. Von der Landesverwaltung \Vurde aber das Ansuchen damals abschlägig beschieden. Ars im Juni 1905 der Statthalter von Oberösterreich Baron Handel in Gmunden weilte und auch den Schulen einen Besuch abstattete, wurde vom Bürgermeister :Franz Margelik neuerlich auf die Notwendigkeit einer Mädchen-Bürgerschule hingewiesen. Der Statthalter sagte seine Unterstützung zu. In der Sitzung des o.-ö. Landesausschusses vom 9. September 1906 wurde die Errichtung einer Mädchen-Bürgerschule in Gmunden beschlossen, so daß diese Schule mit Beginn des Schuljahres 1906/ 07 noch eröffnet werden konnte. Sie kam unter gemeinsame Leitung mit der Knaben-Bürgerschule. Jierr Anton Turek war von dieser Zeit an Direktor der „Knaben- und Mädchen-Bürgerschule". Gegenwärtig führt die MädchenBürgerschule, die seit 1. Jänner 1922 unter eigener Leitung steht, 4 Stammund 4 Parallelklassen, die von 257 Schülerinnen besucht werden. Bis zum Ende des ersten lialbiahres am 10. :Februar 1935 leitete sie :Frau Schulrat Leopoldine liammcrl, seit dieser Zeit steht sie unter Leitung des Direktors Alexander Reisenbichler. Im September 1906, als die Mädchen-Bürgerschule errichtet war, erhielt die Knaben-Volksschule, die bisher unter Leitung des Direktors der Knaben-Bürgerschule stand, einen eigenen Leiter in der Person des Oberlehrers Eduard Weilnböck. Diese Schule zählt derzeit 4 Stammklassen und 1 Parallelklasse mit 217 Schülern und wird von Oberlehrer Josef Jocl1er geleitet. Wegen Neuerrichtung der Mädchen-Bürgerschule mußten im Schulgebäude einige bauliche Aenderungen vorgenommen werden. Bei diesen Arbeiten traten immer mehr Bauschäden zutage, u. a. auch mehrere vermorschte und gebrochene Träme, so daß sich die Behörde am 21. Oktober 1906 gezwungen sah, das Schulgebäude für den Unterrichtsbetrieb vollkommen zu 20

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