60 Jahre Knabenhauptschule Gmunden

währen. Von der Erkenntnis ausgehend, daß das Erlernen einer lebenden Fremdsprache für die Bewohner des aufstrebenden Kurortes von große111 Vorteil ist, wurde um Einführung des nichtverbindlichen Unterrichtes in der französischen Sprache angesucht, der auch 1881 schon bewilligt wurde. Mangels einer geprüften Lehrkraft konnte dieser Unterricht aber in diesen Jahren noch nicht verwirklicht werden. Die Schülerzahl war im stetigen Ansteigen begriffen. Da mit Beginn des Schuliahres 1884/85 die Zahl der Schüler in der ersten Klasse der Bürger-· schule 60 überschritten hatte, konnte die erste Parallelklasse zu dieser Klasse eröffnet werden. (1. Klasse B.) Um auch den Mädchen eine über die Volksschule hinaus'reichende Bildung zu vermitteln, beschloß der Oemeindeausschuß der Stadt Gmunden über Antrag des Ortsschulrates am 28. März 1888, die Errichtung einer M ädchenBürgerschule unter gemeinsamer Leitung mit der Knaben-Bürgerschule anzustreben. Dem Ansuchen wurde aber vom o.-ö. Landtage nicht stattgegeben. Man ließ jedoch in Gmunden die Sache nicht ruhen. Schon im nächsten Jahre bildete sich ein Komitee zur Errichtung einer Mädchen-Bürgerschule und eines Kindergartens. Der Kindergarten konnte 1890 in Verbindung mit der Knaben-Volksschule eröffnet werden; für die Errichtung der MädchenBürgerschule waren jedoch noch viele Vorarbeiten notwendig. Es wurde getrachtet, den Schulsprengel zu erweitern; 1888 kamen das Gebiet de:; Rudolfsbahnhofes und Teile der Ortschaft Traunleiten zum Schulsprengel Gmunden. In den ersten Jahrzehnten des Bestehens der Knaben-Bürgerschule wurde alliährlich die Zeugnisverteilung am Schlusse des Schuljahres vom Direktor in Gegenwart der Vertreter der Schulbehörden, der Gemeinde und vieler Eltern vorgenommen. Auch wurden mehrmals größere Schulfeste abgehalten, so auch 1898 anläßlich des 50iährigen Regierungsjubiläums des Kaisers Franz .Josef 1. Mit Ende des Schuljahres 1899/1900 bestand die Knaben-Bürgerschule in Gmunden 25 Jahre. Dieses Jubiläum wurde innerhalb und außerhalb der Schule entsprechend gefeiert. Arn 12. Juli 1900 fand in der festlich geschmückten Turnhalle eine Pestfeier statt, der alle Schüler, ehemalige Bürgerschüler und viele Schulfreunde beiwohnten. Am gleichen Tage abends veranstalteten ehemalige Bürgerschüler einen Unterhaltungsabelld im Kurhause zu Ehren der Bürgerschule. Die Schülerzahl betrug in diesem Jahre 137 in vier Klassen, hatte sich also seit dem vollständigen Ausbau verdoppelt. An der KnabenBürgerschule wirkten in diesem Jubeljahre folgende Lehrkräfte: Direktor Michael Laber, die Fachlehrer Anton Turek, Gustav A. Gaßner, Karl Bundschuh, Ernst Deut! und der Religionslehrer Hochwürden Johann Plasser. F. In den letzten Jahrzehnten. V o n d e r B ii r g e r s c h u I e z u r tt aupt schu1e. Schon bald nach der Auflösung der lateinischen Schule, im Jahri 1769, wollte man die Piaristen nach Gmunden berufen und ihnen die Errichtung einer erweiterten lateinischen Schule mit den sechs unteren Klassen übertragen. Das Projekt wurde jedoch von der Regierung abgelehnt. Man unternahm 1810 abermals del Versuch, die Stadt Gmunden mit einer Mittelschule zu versehen, die man wieder den Piaristen übertragen wollte. Auch da wurde der Plan wieder zunichte. Jn den Jahren 1852 und 1862 unternahmen einzelne Persönlichkeiten in der Gemeindevertretung einen Vorstoß, der darauf hinzielte, in 18

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