60 Jahre Knabenhauptschule Gmunden

wurde also die Schula11isicht geschaffen, die wir heute noch haben. Als erster Bezirksschulinspektor in Gmunden wurde 1869 der Direktor der .Hauptschule daselbst Albert Böhm bestellt. Die Neueinrichtung der Volksschulen Oe terreichs wurde durch das R_eichsvolksschulgesetz vom 14. Mai 1869 festgesetzt. Die Schulpflicht dauert danach vom vollcncleten 6. bis zum vollendeten 14. Lebensjahre. An Stelle clcr Iianpt- und Trivialschulen trat die allgemeine Volksschule. Aus der dreiklassigen Hauptschule in Gmunden wurde zunächst eine vierklassige Volksschule, der mit Beginn des Schuljahres 1870/ 71 eine fünfte Klasse, ebenfalls für Knaben und Mädchen, 8.ngegliedert wurde. Schon 1869 waren von der Gemeindevertretung über Anregung des o.-ö. Landesausschusses die nötigen Schritte wr Errichtung einer Knaben-Bürgerschule unternommen worden. Erst am Anfang des Schuljahres 1875/ 76 wurde die fünfklassige Volksschule z11 einer achtklassigen Bürgerschule erhoben und mit der sechsten Klasse mit 30 Schülern am 16. September 1875 durch den k. k. Bezirkshauptmann Ritter von Raab in Anwesenheit des Bürgermeisters Josef Dang! und des Ortsschulrates \Veyer (der von G111unclen war nicht erschienen) feierlich eröffnet. Das Jahr 1875 ist somit das Geburtsjahr der Knaben-Bürgerschule in Gmunden, die seit eiern Jahre 1927 den Namen Knaben-Iiauptschule führt. Die Eröffnung der siebenten Klasse erfolgte am 16. September 1876, die der achten Klasse am 17. September 1877. Mit diesem Jahre war also die Bürgerschule vollständig geworden. Diese drei oberen Klassen der Bürgerschule wurden nur von Knaben besucht, während die Mädchen bi einschließlich der fünften Klasse mit den Knaben gemeinsam unterrichtet wurden und bis zum vollendeten 14. Lebensjahre in dieser Klasse verblieben. Erster Direktor der Bürgerschule war Albert Böhm, der schon 1848 Direktor der Jiauptschule und seit 1869 Leiter der Volksschule war, in welchem Jahre ihm auch das Amt eines Bezirksschulinspektors übertragen wurde. Als Fachlehrer wirkten mit Beginn des Schuljahres 1877/ 78 i11 den oberen drei Klassen (den eigentlichen Bürgerschulklassen) Anton Turck. Gustav Adolf Gaßner und Ernst Wohlbach. In den unteren fünf Klassen (den Volksschulklassen) unterrichteten die Lehrer Josef Czech, Friedrich Stadler, Josef Ruckendorfer, Eduard Weilnböck und Moritz liabernal. Den Religionsunterricht besorgte die Pfarrgeistlichkeit, u11cl zwar im genannten Jahre die Kapläne Josef Moser und Pranz SchwaTZ. Die Zahl der Schulbesuchenclen beirug 291 Knaben und 291 Mädchen. zusammen also 582 Schüler in acht Klassen, was eine Dmchschnittszahl von 72 bis 73 Schülern für iecle Klasse ergibt. Erst vom Schuljahre 1878/ 79 an schied man die Geschlechter und eröffnete eine eigene fünfklassige Mädchen-Volksschule mit weiblichen Lehrkräften. Erste Oberlehrerin dieser Schule war Maria Schober. Im September 1881 wurde die Mädchenschule zur sechsklassigen Schule erweitert, im September 1886 erhielt sie eine Parallelklasse und es konnte somit nach eiern Lehrplane der siebenklassigen Volksschule unterrichtet werden. Jm laufenden Jahre umfaßt sie vier Klassen mit 164 Schü-lerinnen. Bis 10. :Februar 1935 leitete sie frau Direktorin Marie Laber, seither Iierr Oberlehrer Pranz Jiu111111er. Um den Wünschen weiter Bevölkerungskreise, insbesondere der Landbevölkerung, zu entsprechen, wurden durch die Schulgesetznovelle vom 2. Mai 1883 einige Bestimmungen des Reichsvolksschulgesetzes geändert. So wurcl:::n die Bürgerschulen, die bisher mit der allgemeinen Volksschule verbunden waren, zu selbständigen c!reiklassigen Anstalten erhoben, die sich an den 16

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