60 Jahre GWG Steyr

9 Bürgermeister Leopold Steinbrecher und der Gemein- derat bemühten sich zunächst 1951, der Bevölkerung mit einem Winter-Notbauprogramm Luft zu verschaffen. Dabei mussten sie politisch und ökonomisch mehr als nur einen „Spagat“ machen. Einerseits galt es, die nöti- gen Mittel in Höhe von zwei Millionen Schilling sowie die Facharbeiter und Baumaterialien aufzutreiben, anderer- seits gab es 1.500 Arbeitslose und Heimkehrer, die kaum über Erfahrung im Baugewerbe verfügten und eingesetzt werden sollten. War ein Problem gelöst, tauchte schon das nächste auf: Die geplanten Wohnungen mussten möglichst billig und dennoch lebenswert gebaut werden, um einen leistbaren Zins für die künftigen Mieter zu ge- währleisten. Die Suche nach einem neuen Modell für den sozialen Wohnbau erreichte eine unabdingbare Notwen- digkeit. 1952 – 1960 Die GWG wird aus der Taufe gehoben Am 14. Februar 1952, exakt um 16 Uhr, begann im Rat- haus die alles entscheidende Gemeinderatssitzung. Bür- germeister Leopold Steinbrecher eröffnete den Tages- ordnungspunkt neun mit den Worten: „Verehrte Damen und Herren, Sie wissen, dass das Wohnungsproblem das Schwierigste ist, unter dem wir in Steyr zu leiden haben. Das Präsidium und der Stadtrat haben sich die Sache an- gelegen sein lassen und empfehlen Ihnen die Gründung einer Wohnungsgenossenschaft.“ Barackentristesse in Steyr nach dem Krieg Nachkriegswohnbau mit gebrauchten Ziegeln

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2