60 Jahre GWG Steyr

6 60 Jahre GWG Steyr 60 Jahre Weltgeschehen Dr. Raimund Locˇicˇnik 1952 – 2012 Aufbruch zu neuen Ufern Im Sommer 1948 beginnt für Steyr eine neue Zeitrech- nung. Nach der Beseitigung des gröbsten materiellen und geistigen Schuttes der unmittelbaren Nachkriegs- jahre keimt erstmals wieder Hoffnung auf. Diese findet unter anderem ihren Niederschlag in der farbenfrohen und vielseitigen Gewerbeausstellung, die am 31. Juli ihre Pforten öffnet. Der Steyrer Werbegrafiker Ernst Ringel ge- staltet dafür die freundlichen Plakate, und Landeshaupt- mann Heinrich Gleißner schreibt in seinem Geleitwort im Katalog: „Als in den Frühlingsmonaten des Jahres 1945 die Brandfackel des furchtbarsten aller Kriege zum Erlö- schen kam, standen unser Heimatland und seine Bevöl- kerung vor einem materiellen Tiefstand ohnegleichen. Niemand wollte daran glauben, dass die Beseitigung der schweren Kriegsschäden, die das Land erlitten hat- te, in absehbarer Zeit gelingen wird. Doch der gesunde Optimismus und Lebenswille unserer Bevölkerung über- wand bald die anfängliche Mutlosigkeit und Verzagtheit. In bewundernswertem Vertrauen auf die eigene Kraft und durch zähen Fleiß aller Berufsstände und -schichten wurde ein Trümmerfeld nach dem anderen weggeräumt, das gesamte Wirtschaftsleben in geregelte Bahnen ge- bracht, Industrie, Verkehr, Handel und Gewerbe wurden wieder aufgebaut. Heute, nach drei Jahren, können wir mit Genugtuung feststellen, dass ein schwieriges Stück des Weges zu normalen Verhältnissen trotz oft unüber- windbar scheinender Hürden hinter uns liegt.“ Der Start zu neuen Ufern war getan, die Zukunft begann wieder Gestalt anzunehmen. Die damals 26-jährige Anna Zehethofer erinnert sich: „Durch meinen Schwiegervater war ich eng mit dem Modegeschäft verbunden. Die Ge- werbeausstellung 1948 erweckte vor allem bei den klei- nen und mittelgroßen Betrieben große Hoffnung. Teilwei-

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