60 Jahre GWG Steyr

51 Das Projekt „Knoglergründe“ Nachdem im Juni 1999 die ersten Wohnungen der Styria auf den Knoglergründen übergeben wurden, hatte auch die GWG zwei Monate später allen Grund zum Feiern. Nicht ohne Stolz übergaben Vizebürgermeisterin Friede- rike Mach und ihr Amtskollege Leopold Tatzreiter offiziell die Schlüssel für 70 Wohnungen an die neuen Mieter. Diese konnten übrigens erstmalig in der Steyrer Wohn- baugeschichte den Mietkauf in Anspruch nehmen und die Wohnungen nach 10 Jahren als Eigentum erwerben. 2000 – 2012 Offensive gegen den Wohnungsüberschuss Anfang März des Jahres 2000 begann die GWG eine Of- fensive zum Abbau ihrer 162 leer stehenden Wohnungen. Dabei sollten in erster Linie die neuen Steyrer Großfirmen animiert werden, ihren Mitarbeitern die Wohnungen zu offerieren. „Als besonderes ‚Zuckerl‘ könnte neuen Mie- ter gleich auch ein Internet-Anschluss und das Kabelfern- sehen bereitgestellt werden“, ließ Geschäftsführer Franz Auinger verlauten. Nicht zuletzt aufgrund der vielen leer stehenden Wohnun- gen beschloss die GWG auch ein Zurückschrauben ih- res zukünftigen Bauvolumens, bei gleichzeitigem Beginn von groß angelegten Sanierungs- und Verbesserungs- maßnahmen am gesamten Wohnungsbestand. Dass sie dabei als eine der wenigen Institutionen Oberösterreichs enorm viel zum Umweltschutz beitragen konnte, spricht für das Prinzip der „Gemeinnützigkeit“. Professor Herbert Ludl schreibt dazu in seiner Studie über „Gemeinnützige Bauvereinigungen in Österreich“: „Eine wesentliche Funktion erfüllt der gemeinnützige Wohnbausektor Österreichs im Rahmen der weltweit diskutierten Klimaschutz-Strategie, also der Erfüllung des so genannten Kyoto-Zieles. Mit einer derzeitigen jährlichen Rate bei energiesparenden Sanierungen und Modernisierungen von mehr als 5 Prozent im Mietwoh- nungsbestand liegen die Gemeinnützigen über ihrem Plansoll und übertreffen den privaten Wohnbausektor deutlich. Rund zwei Drittel des ab den 1950er-Jahren errichteten gemeinnützigen Wohnbaubestandes sind be- reits zumindest einmal saniert. Es werden dabei mit Hilfe angesparter Budgetmittel sowie unter Inanspruchnahme Saniertes Haus als Umweltschutzfaktor

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