60 Jahre GWG Steyr

41 Gerüchte, wonach im Steyr-Daimler-Puch-Konzern bis zu 1.500 Arbeitsplätze abgebaut werden sollten. Auch von einer Ausgliederung der Wälzlagerproduktion war die Rede. Parallel zu diesen Meldungen zeichnete sich auch die Krise der Verstaatlichten-Industrie immer deutlicher ab. Am 22. Jänner 1986, fast exakt 50 Jahre nach der letzten schweren Krise, kam es zur größten Vollversammlung in den Steyr-Werken seit den 1950er Jahren. Arbeiter und Angestellte machten mobil, doch die Weichen waren bereits gestellt. Bis zum Herbst gelang es dem Vorstand noch, den Betroffenen die Sicherung der Arbeitsplätze bei gleichzeitiger Neustrukturierung vorzugaukeln, doch am 7. November kam es anlässlich einer Wahlveranstal- tung von Franz Vranitzky zum Eklat. Als Meldungen über die Zerschlagung des Unternehmens durchsickerten, gingen mehr als 6.000 Steyrer und Steyrerinnen auf die Straße und riefen: „Verkauft unsere Produkte, nicht unse- re Werke!“ 1987 begann dennoch die Zerschlagung des Unter- nehmens, es folgte der Verkauf der einzelnen Sparten an andere Firmen. Das österreichische Erfolgsmodell „SDPAG“ hatte damit sein Ende gefunden. Eine Studie analysierte die Hauptgründe für den Niedergang: veralte- te Fertigungs- und Montageverfahren, ein überbezahlter Vorstand, hohe Gehälter für Mitarbeiter, defizitäre Koope- rationen mit Nigeria, Griechenland, Polen und China, zu Neue Gebäude am Bergerweg setzten 1986 Akzente. „Die Steyr-Werke müssen leben“, Demo 1986

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