60 Jahre GWG Steyr

38 erungselement für die soziale Gerechtigkeit, Entwicklung und Zufriedenheit der Bevölkerung. Mit der Gründung der ARGE „Besser wohnen“, die aus Mitgliedern der Lan- desbaudirektion, der Ingenieurkammer, der gemeinnüt- zigen Gesellschaften und der Konsumenteninformation bestand, wollte man den Problemen auf den Grund ge- hen. Diese waren laut Umfrageergebnissen: die „Unfähig- keit, zu Hause zu bleiben“, die Lärm- und Fernsehsucht sowie die „Wochenendflucht“. Als Gegenmaßnahmen wurden geplant: die Verhinde- rung architektonischer Uniformität, eine Begrenzung der Bebauungsdichte, eine feinfühlige, zukunftsorientier- te Stadtentwicklung, die Einbeziehung der Natur in die Wohnumgebung und die Schaffung von Naherholungs- möglichkeiten. Die GWG beachtete diese Vorschläge bereits bei ihren nächsten Bauten am Resthof. Mit der Sanierung des Wanderweges „Steinwänd“ auf der bewaldeten Hangkro- ne der Lauberleite konnte genau jene Natureinbeziehung realisiert werden, die bis jetzt von den Bewohnern ge- schätzt wird. Auch der Bürgerbeteiligung widmete man breiten Raum. „Mit der Vorstellung unserer neuen Pla- nungsarbeiten für den Resthof direkt vor Ort demonstrie- ren wir bürgernahe Information und können Anregungen der Besucher direkt an das Planungsbüro weiterleiten“, sagte Bürgermeister Weiss bei der Eröffnung der Modell- ausstellung. Neben dem Resthof engagierte sich die GWG Anfang der 1980er-Jahre auch im Wehrgraben und in der Neu- schönau. Zu den ersten Bauten, die Ende der 1970er- Jahre entstanden, wurde in beiden Stadtteilen mit der Er- richtung von Pensionisten-Wohnheimen begonnen und dabei auch ein Kontingent an rollstuhl- und behinderten- gerechten Wohnungen miteingeplant. Eine Lage ersten Ranges stellt seit dem 19. Jahrhun- dert der Dachsberg dar. Von dort weitet sich der Blick über Steyrdorf, den Wehrgraben und die Steyrer Ober- stadt zu den sanften Gipfeln der Voralpen und den mar- kanten Spitzen des toten Gebirges. Architekt Eberhard Neudeck und der 1. GWG blieb es vorbehalten, 19.000 Quadratmeter dieses einzigartigen Plateaus planmäßig zu bebauen. 19 Reihenhäuser mit Wohnflächen von 128 bis 148 Quadratmeter sollten dem neuen Lebensgefühl von Wohlstand und Bürgerlichkeit Rechnung tragen. In unmittelbarer Nähe konzipierte Neudeck noch mehrere drei- und viergeschoßige Häuser mit insgesamt 87 Ein- bis Vierzimmerwohnungen. Auch an der Enns, zwischen Schlüsselhofgasse und Ortskai, veränderte sich das Stadtbild durch den Bau von Siedlungshäusern der GWG, die vorwiegend für BMW- Mitarbeiter bestimmt waren. Ein immer aktuelleres The- Bürgerinformation am Resthof

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