60 Jahre GWG Steyr

32 merzeit. Hamsterkäufe an Heizöl und Benzin, aber eben- so Lebensmitteln waren die Folge. Besonderen Nach- hall fanden plötzlich auch die Vorhersagen des „Club of Rome“, denen zufolge die Erde bei weiterer Ausbeutung und Umweltzerstörung nur noch etwa bis zum Jahr 2100 bewohnbar sein würde. Nicht zuletzt wegen der Energiekrise bekam die öster- reichische Energiewirtschaft einen derartig starken Auf- wind, dass sofort mit der Planung von Atomkraftwerken begonnen wurde. Eines davon sollte in St. Pantaleon an der Ennsmündung, die anderen in Zwentendorf bei Tulln bzw. in St. Andrä/Lavanttal errichtet werden. Die Ära Kreisky Mit dem Wahlsieg von Bruno Kreisky am 1. März 1970 begann für Österreich eine neue Ära. Nach anfänglich massiven Grabenkämpfen gegen die eigenen Parteikol- legen Pittermann, Waldbrunner und Benya, gelang es Bruno Kreisky, mit seinem 1967 verfassten Reformpro- gramm „Für ein modernes Österreich“ die Weichen für die Eroberung zunächst der Parteispitze und anschlie- ßend der Parlamentsspitze zu stellen. Ausschlaggebend für die positive und einfache Vermitt- lung des „modernen Österreich“ war eine Plakatserie, die im Gegensatz zu früheren Jahren völlig auf die Feindbild- und Klassenkampf-Darstellung verzichtete. Die SPÖ prä- sentierte sich „schlicht und einfach als Partei, die sich für das Wohl der Menschen in Österreich einsetzt“. Vorran- gige Themen, die geschickt visualisiert wurden, waren Bildung, Wirtschaft, Arbeit und Wohnbau. Mussten sich Kreisky und seine SPÖ zunächst mit einer Minderheitsregierung begnügen, konnte der Bundes- kanzler bei der Neuwahl im Oktober 1971 die absolute Mehrheit einfahren und eine Alleinregierung antreten. Ein nicht unwesentlicher Anteil seines Erfolges dürfte der Tat- sache zuzuschreiben sein, dass Kreisky erstmals in der Autofreie Tage zwingen zum Daheimbleiben. Bundeskanzler Kreisky zu Besuch in Steyr

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