60 Jahre GWG Steyr

26 dem Ruf in die USA, wo er bei der NASA zur Entwick- lungsgruppe von Wernher von Braun stieß. Anschließend wurde er Leiter der Konstruktionsgruppe für den Bau der 112 Meter hohen Staturn-5-Rakete. Josef Blumrich starb 2002 in Estes Park/USA. Mit dem Spatenstich für einen Kirchenbau auf der Enns- leite am 22. September 1968 nahm sich auch die ka- tholische Kirche im vollen Umfang der Arbeiterschicht und der brennheißen Themen des rapide wachsenden Steyrer Stadtteiles an. Bemerkenswert ist dabei die Tat- sache, dass die Planung für Kirche und Seelsorgezent- rum bereits in den frühen 1960er-Jahren erfolgte und die beiden damit befassten Architekten Gsteu und Kurrent zwei überaus fortschrittliche Geister aus der Meisterklas- se von Clemens Holzmeister waren. In ihrem Konzept spiegelt sich deutlich die Öffnung der katholischen Kir- che wider, die unter Papst Johannes XXIII begann und ihre Fortsetzung im II. Vatikanischen Konzil fand. Archi- tektonisch strebten Johann Gsteu und Friedrich Kurrent in ihrer Arbeit stets eine universelle Verwendbarkeit der einzelnen Komponenten ihrer Konstruktion an, wie im Falle der Ennsleitenkirche die X-förmigen Tragwerksstüt- zen, die zum Markenzeichen des Gebäudes wurden und ihm auch seine Klarheit verleihen. Ausgeführt wurde das Gotteshaus von Architekt Hermann Proyer senior (Fa. Zwettler), der in seinem Firmenrückblick „den äußerst schwierigen Stahlbetonbau der Kirche und des Seelsor- gezentrums“ hervorhebt. 1971 – 1980 Neben den Bestrebungen, den Kirchenraum zu entsak- ralisieren und entmystifizieren, war es dem neuen Pfarrer Ernst Pimingstorfer ein großes Anliegen, den Menschen auf der Ennsleite geistig und praktisch nahe zu sein. Be- reits sein Arbeitseinsatz als Volontär 1967 in den Steyr- Werken zeigte, dass die Themen „Arbeitswelt und soziale Gerechtigkeit“ auch in der Kirche angekommen waren. Mit der Gründung des Jugendzentrums „FIO“ (future is ours – die Zukunft gehört uns) stieg am 31. Mai 1970 Kaplan Franz Haidinger mit rund 50 Jugendlichen in das Thema ein und bescherte der Ennsleitenkirche am Ende seiner Tätigkeit gemeinsam mit Kaplan Josef Friedl über- regional besuchte Messen mit manchmal mehr als 1.000 Teilnehmern. Auch die „Roten Falken“ und die Kinderfreunde erhielten in diesen Jahren regen Zustrom. „Durch die zahlreichen Neubauten kamen immer mehr Kinder auf die Ennslei- te und somit ins Kinderfreundeheim. Hier lernten sie die Die Kirche auf der Ennsleite

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