60 Jahre GWG Steyr
22 stehung der „Flower Power“-Bewegung und damit zu einer plötzlich geistig erwachten amerikanischen und später weltweit aktiven Jugend bei. Dass dabei auch Dro- gen im Spiel waren, wirft zwar einen dunklen Schatten auf die „Blumen-Kinder“, kann aber ihre Bedeutung nicht schmälern. Während sich also in den USA und vereinzelt auch in Deutschland bereits „Hippies“ und Studenten zu formie- ren begannen, musste Österreichs Jugend noch einige Jahre auf die Ausläufer und Inspirationsquellen für einen Aufbruch warten. So verbrachten die Steyrer Teenager ihre Freizeit in den damaligen In-Lokalen „Cafe´ Stark“, „Hechtendiele“, „Casino“, „Hotel Münichholz“ oder „Pfarrstüberl“. Ganz Verwegene besuchten auch das Pro- menadenstüberl, von dem es mehr vage Erzählungen als Zeitzeugenberichte gibt. Charly Landa, mittlerweile selbst Musikerlegende, erin- nert sich: „Unser Lieblingslokal war die Hechtendiele. Dort stand ein Wurlitzer (Musikautomat), und wir frönten und tanzten zu den Nummern von Fats Domino oder Elvis Presley Rock’n’Roll bis lang in die Nacht hinein. Als einer der Wenigen hatte ich damals schon einen Führerschein und durfte mit dem Auto meiner Eltern fahren. Das kam natürlich bei den Mädchen gut an, besonders wenn wir dann am Wochenende in die legendäre Tassilo Bar oder die Spessart-Diele nach Neuhofen fuhren.“ Das Wirtschaftswunder trägt Früchte 1965, am vorläufigen Höhepunkt des Wirtschaftswun- ders zeigte sich deutlicher denn je die Ambivalenz der neuen, bisher nie da gewesenen Konsumgesellschaft. Tanzlokal mit „Live- Musik“ – das Hotel Münichholz Coca-Cola-Werbung in den 1960er-Jahren
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