50 Jahre Freiwillige städtische Feuerwehr der l. f. Stadt Steyr 1864-1914

vereine seit seinem Entstehen stets im Auge behaltenen Feuerwehr¬ angelegenheit zum Zwecke hatte. Unter Punkt 3 finden lich da die Anträge des Vorstandes Reinhart, welche lauten: „Da eine Feuerwehr höchst notwendig wäre, der Turnverein derzeit aber die Mittel nicht belitzt, um das not¬ wendigste dazu, eine Feuerwehrspritze, anschaffen zu können, so stellt der Vorstand die Anträge: a) Der Turnverein möge an das Gemeindeamt das Ersuchen richten, dasselbe möge dem Turnvereine eine Spritze zur Verfügung stellen, und derselben einen Spritzenkommissär beigeben, um die Hand¬ habung kennen zu lernen; b) der Turnverein soll im Laufe des Sommers einen Zyklus von Theatervorstellungen geben, deren Ertrag zur Anschaffung einer Turner¬ Feuerwehrspritze verwendet würde. (Wird einstimmig angenommen.) Die Versammlung beschloß nun die Bildung einer Feuerwehr aus Turnern, beziehungsweise die Bildung einer Steigerabteilung, die mit den nötigen Steigergeräten versehen werden soll. Die Ausbildung, Einübung und Organilierung dieser Steigerabteilung ist Sache des Turn¬ vereines selbst, und soll diese Abteilung nie eine gesonderte Stellung einnehmen, sondern nur stets Hand in Hand mit den bestehenden Löschanstalten und im steten, richtigen, einheitlichen Einverständnis mit unseren Feuerarbeitern gehen. Im weiteren heißt es in dieser für unsere Wehr so wichtigen Versammlung: „Zum Zwecke des Koltenpunktes, in welchen nebst den Steigergeräten auch die Anschaffung einer vorzüglichen, ziehbaren Spritze mit Saug- und Druckwerk einzubeziehen wäre, hat der Turn¬ verein seine Vergnügungskasse mit 6° Gulden gewidmet, und sollte laut Beschluß der Hauptversammlung verlucht werden, die Deckung des allerdings noch bedeutenden Restes von 700 Gulden durch eine Subikribtion bei den Bewohnern unserer Stadt, hauptsächlichst unter Hauseigentümern, zu veranlassen. In diesem Sinne hat der Turn¬ verein Zirkulare in unserer Stadt ergehen lassen, welchen demnächst die Einsammlung der diesem Zwecke gewidmeten Geldspende folgen wird. Hoffen wir in Anbetracht der guten, gemeinnützigen Sache, daß der Erfolg ein recht ergiebiger sei und daß der Wille endlich zur Tat werden kann und der Turnverein diese eine dem allgemeinen Nutzen und Wohle der Mitbürger abzielende Haupt-Tendenz endlich in Tat und Kraft erwachsen sehe; bis dahin ein gut Gedeihen der Feuerwehrangelegenheit.

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