„Edel lei der Mensch, hilfreich und gut. —Biese, über alle Niedrigkeit erhabenen, unvergleichlich schönen Dichterworte, die einstens Friedrich von Schiller der Mensch¬ ∆ heit zurief, sind in die Herzen jener tatenfrohen Männer gedrungen, die lich vor fünfzig Jahren zur Gründung einer Wehr gegen Unglücksmacht und Not zusammengeschlossen. Von ½edelstem Geiste beseelt und geeint in Nächstenliebe und 20 (() menschenpflicht fand sich in unserer Stadt im Juni des Jahres 1860 eine wackere Anzahl Männer zusammen, um das Turnen in Steyr einzuführen. Der wohltätige Einfluß des Turnens überzeugte immer mehr von der Rützlichkeit und Notwendigkeit die Bevölkerung; die Turnsache gewann felten Boden und fand in den Herren Dr. Johann Reinhart, Franz v. Schönthan jun., Moritz Gschaider, G. Eichinger, Karl Auböck, M. Crammer und Dr. Wolf seine hervorragendsten Förderer. Schon im Jahre 1862 stellte sich die löbliche Stadtgemeinde¬ vorstehung in Steyr unter dem hochverdienten Bürgermeister Dr. Jakob Kompaß durch die Befoldung des Turnlehrers fördernd ein, so daß mit begeistertem Herzen der seinerzeitige Schriftwart Herr Karl Huböck im zweiten Jahresberichte am 4. Mai 1863 bemerkenswerte Worte niederschreiben konnte: „Der Anfang ist gemacht, das Schwerste hiermit geschehen, vielleicht kommt es doch noch dahin, daß die Gemeinde¬ vertretung auch zur Bildung einer Feuerwehr aus den Turnern noch einen bedeutenden Teil beitragen wird. Dadurch würde sich der Zweck des Turnens weiter herausbilden, so daß man die erlangte Kraft und Gelenkigkeit zum beften seiner Mitmenschen verwendet. Hoffen wir, daß es bald dahin kommen wird, daß Steyr eine gut organisierte Feuerwehr besitzt. Dazu ist aber auch unbedingt notwendig, daß eine große Anzahl aus dem Arbeiterstande lich dem Turnen widmet. Es ist daher Sache der Vereinsleitung, sowie jedes einzelnen Mitgliedes, in dieser Richtung zu wirken.“ Am 29. Februar 1862 fand eine außerordentliche Hauptversamm¬ lung des Turnvereines statt, welche eine Besprechung der vom Turn¬ 5
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