50 Jahre Freiwillige städtische Feuerwehr der l. f. Stadt Steyr 1864-1914

Die freiwillige städtische Feuerwehr wurde in diesem letzten Vereinsjahre sechsmal zu Stadtfeuern, sechsmal zu Landbränden und einmal zu einem Zimmerbrand gerufen. Der Mitgliederstand betrug mit 31. Dezember 1913 392 Mann und zwar: Oberkommandant und Ausschußmitglieder 21, Vorbrecher 16, Dampflpritzenabteilung 12, Sanitätsabteilung 23 Mann, Löschzug 1 Steiger 25, Spritzenmannschaft 57, Schutzmannschaft 51, Löschzug II Steiger 31, Spritzenmannschaft 45, Schutzmannschaft 22, Löschzug III Steiger 23, Spritzenmannschaft 55, Schutzmannschaft 15 Mann. Es hatten daher alle drei Löschzüge zu¬ sammen 77 Steiger, 155 Mann Spritzenmannschaft und 88 Mann Schutzmannschaft. An Übungen wurden abgehalten: 1 Musterung mit Übung, 1 Chargenübung, 2 Vorbrecherübungen, 25 Spritzenübungen, 10 Dampf¬ spritzenübungen und 18 Rornistenübungsabende. In der Sanitätsabteilung wurden 14 Schul- und 10 Übungs¬ abende abgehalten. Die Wehr erledigte die Verwaltungsgeschäfte in einer Generalversammlung, 10 Monatsversammlungen und 10 Aus¬ schußlitzungen. Wie durch viele Jahre, so wurden auch in diesem Jahre über Wunsch des Kommandanten des k. u. k. Feldjäger-Bataillons Nr. 50 Herrn Oberstleutnant Josef Jungl die Militärmannschaft im Steiger- und Löschdienfte ausgebildet. Weiters gehören zur Wehr 152 unterstützende Mitglieder. Opferwillige Männer der Städtischen freiwilligen Feuerwehr waren es, die im Jahre 1908 auch in Steyr eine Einrichtung schufen, die lich zu einer der größten und tätigsten im Dienfte der Stadt und ihrer Bewohner entfaltet hat, in gleicher Weise auch für Zwecke des roten Kreuzes, jener gewaltigen und bedeutungsvolllten aller charitativen Schöpfungen, die mit ihren Verzweigungen den ganzen Erdball um¬ spannt. So ist die Sanitätsabteilung, das jüngste Glied der freiwilligen städtischen Feuerwehr, seit fünf Jahren durch klaglose Arbeit zum Gemeingut ihrer Mitmenschen geworden und nicht selten waren die Fälle, in denen die Sanitätsabteilung so manchen braven Arbeiter, so manchen Familienvater, als Ernährer der Seinen, durch rasche, fach¬ gemäße Überführung in das Krankenhaus Leben und Gesundheit ge¬ rettet hat. So lange es Menschen gibt, die im Kampfe um das tägliche Brot an Leben und Gesundheit gefährdet sind, so lange wird lich die Sani¬ tätsabteilung vom roten Kreuz der freiwilligen städtischen Feuerwehr mit ihrer Mannschaft in uneigennütziger Weise in den Dienst der 54

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