50 Jahre Freiwillige städtische Feuerwehr der l. f. Stadt Steyr 1864-1914

Es ist als großes Glück zu bezeichnen, daß fast vollständige Windstille herrichte, im anderen Falle hätte dieser Brand durch Flug¬ feuer und die leichte Entzündlichkeit vieler in der Nähe liegenden Objekte unabsehbare Folgen gehabt. Doch wäre auch an und für lich der Brand des Fabriksobjektes beinahe der Anfang zu einer nicht berechenbaren Katastrophe gewesen, wenn nicht bei dem Entstehen der neuen Brände immer schnelle und ausgiebige Hilfe vorhanden gewesen wäre. Fünf Stunden intensiver, unausgesetzter Tätigkeit erforderte es, die Gefahr zu beseitigen. Nach 5 Uhr konnten die Feuerwehren wieder einrücken. Als Brandwache blieb die Waffenfabriksfeuerwehr am Platze. Die geleiltete Arbeit der wackeren Feuerwehren verdient vollfte Anerkennung, ist es doch ihrer angestrengten, ununterbrochenen stundenlangen Tätigkeit unter der zielbewußten Leitung des Ober¬ kommandanten Herrn Franz Vogt sowie der Brandmeister Herren Emil Wurmfeld und Möftl zu danken, daß der Brand keinen kata¬ strophalen Umfang annehmen konnte. Hervorgetan bei den Löschungs¬ arbeiten hat sich auch die erschienene Mannschaft der hieligen Garni¬ ion, die ein spezielles Lob verdient. Huch die Rettungsabteilung hatte eine Ambulanz errichtet und intervenierte in acht Fällen, doch waren die von Feuerwehrleuten und Militaristen erlittenen Verletzungen glücklicherweise leichter Natur. Obwohl nach Lokalilierung des Brandes die Waffenfabriksfeuer¬ wehr unausgesetzt noch mit der Dampflpritze arbeitete, geriet um 3 Uhr nachts ein Teil des Kanzleitraktes nach erfolgtem Einsturz eines Stockwerkes abermals in Brand und es mußte wieder die städtische Feuerwehr alarmiert werden. Es erschien der erste Löschzug mit Herrn Oberkommandanten Franz Vogt und der zweite Löschzug mit Herrn Brandmeister Wurmfeld, sowie eine Dampflpritze unter dem Kommando des Dampflpritzenlöschmeisters Herrn Hans Wolfartsberger, worauf die Löschung rasch erfolgte. Auch die Sanitätsabteilung erschien am Brandplatze. Zu erwähnen ist noch, daß die Absperrung der Straßen und des Platzes vor dem Gebäude während des Brandes durch die Schußz¬ mannschaft, die durch Militär verstärkt war, tadellos durchgeführt worden war. Am 24. Auguft nachmittags hielt Herr Bürgermeister Julius Gschaider die Musterung über die beiden hieligen Feuerwehren ab. Um halb 3 Uhr nachmittags war die städtische freiwillige Feuerwehr 50

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2