50 Jahre Freiwillige städtische Feuerwehr der l. f. Stadt Steyr 1864-1914

feuerwehr bereits in Aktion war. Gleichzeitig kamen auch schon die drei Löschzüge der städtischen freiwilligen Feuerwehr mit dem Ober¬ kommandanten Herrn Franz Vogt und den Brandmeistern C. Wurmfeld und Möftl, sowie die beiden Dampflpritzen unter dem Kommando des Dampflpritzenlöschmeisters Herrn Hans Wolfartsberger. Herr Oberkommandant-Stellvertreter Haller, welcher als erster unserer Wehr am Brandplatze erschienen war, übernahm das Kommando bei der Nordleite des Brandobjektes, Herr Oberkommandant Franz Vogt bei der Süd- und Westseite, um ein Übergreifen des verheerenden Elementes auf den rechten Flügel des Objektes zu verhüten. Das Kommando des 1. Löschzuges führte Herr Oberkommandant Franz Vogt, des 2. Löschzuges Herr Brandmeister Wurmfeld, des 5. Lösch¬ zuges Herr Brandmeister Möstl. Der Direktor der Waffenfabrik, Herr Otto Schönquer, welcher zur Zeit in Letten weilte, wurde davon verständigt und erschien eben¬ falls rascheft am Platze. Ferner hatten sich Herr Stadtrat Gall, Herr Oberst von Mikowetz und Herr Oberstleutnant Jungl, dann eine größere Anzahl von Offizieren eingefunden, sowie Mannschaften der beiden Truppenkörper. Von der Waffenfabrik beteiligten lich ferner die Herren Oberinspektor Duffek und Inspektor Rechl an den Rettungs¬ arbeiten. Später kamen auch die Feuerwehren von Garsten, Unter¬ himmel, St. Ulrich und Gleink, zur Hilfeleistung. Die Feuerwehr, die unter dem Kommando des Herrn Franz Vogt stand, bemühte sich, da der Nordtrakt des Objektes nicht mehr zu retten war, den Mitteltrakt lowie den Südtrakt und Kanzleitrakt zu halten, welche Bemühungen bei den ersten beiden vom Erfolg waren, während vom Kanzleitrakt der Dachboden ein Raub der Flammen wurde. Die Kanzleien wurden nach Möglichkeit ausgeräumt und es gelang unter mannigfachen Schwierigkeiten, viele wichtige Bücher, sowie Zeichnungen und Modelle in Sicherheit zu bringen. Während das Feuer am ärgsten wütete, fing auch der Gassteg, der unterhalb des brennenden Objektes von der Gasanstalt über den Steyrfluß zur Schloßleite führt, durch Flugfeuer und die herrschende Hitze an mehreren Stellen zu brennen an, doch konnte dieses Feuer durch die Bemühungen der Feuerwehren alsbald wieder gelöscht werden. Gleich darauf wurde wieder gemeldet, daß das mit Schindeln gedeckte Haus Sierningerstraße 70 durch Flugfeuer in Brand geraten sei. Mit Hilfe der Zivilbevölkerung und der rasch dorthin dirigierten Feuerwehr und Militärmannschaft konnte das Feuer bald gelöscht 48

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